Zartmann sagt Konzert im Metropol ab: Boykott gegen AfD-Verbindungen!

Metropol, Berlin, Deutschland - Berliner Musiker Zartmann hat am Montagabend seine neue EP „Schönhauser“ im Neuköllner Club „Huxleys“ präsentiert, nachdem er sein ursprünglich für den 5. April geplantes Konzert im „Metropol“ abgesagt hatte. Dies geschah im Kontext von Berichten über den Immobilienbesitzer Henning Conle, der als mutmaßlicher Großspender der AfD identifiziert wurde. Zartmanns Entscheidung, das Konzert abzusagen, fand sowohl in den sozialen Medien Zustimmung als auch Kritik, was die Diskussion um den Einfluss der AfD auf die Kultur verstärkte. rbb24 berichtet, dass sich auch andere Künstler:innen von Kafvka und Drangsal solidarisch mit dem Club „Metropol“ gezeigt haben und den Boykott kritisch hinterfragen.

Thomas Spindler, Geschäftsführer des „Metropol“, äußerte sich besorgt über die Konsequenzen des Boykotts und erklärte, dass dieser die falschen Personen treffe. Er betonte, dass es keinen persönlichen Kontakt zu Conle gab und der Mietvertrag über eine Hausverwaltung abgeschlossen wurde. Nach Zartmanns Absage kam es zu weiteren Absagen von Künstler:innen, was die Diskussion über die Auswirkungen auf die traditionsreiche Location anheizte. Der Tagesspiegel berichtet, dass das „Metropol“ seit 1906 eine bedeutende Rolle in Berlins Kulturleben spielt.

Verschiedene Perspektiven in der Debatte

Der Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und Klaus Lederer, ehemaliger Kultursenator, wiesen darauf hin, dass die Betreiber des „Metropol“ nicht für die Ansichten des Vermieters verantwortlich gemacht werden sollten. Beide betonen die kulturelle Vielfalt Berlins und unterstützen den Club. Diese Äußerungen unterstreichen die Komplexität der Situation: Während Zartmann eine klare Position gegen die AfD eingenommen hat und in Interviews wiederholt gegen die rechtspopulistische Partei argumentierte, zeigen viele Akteure in der Kulturszene also eine differenzierte Sicht auf die Thematik.

Die Auseinandersetzung um das „Metropol“ ist jedoch nicht losgelöst von einem größeren gesellschaftlichen Kontext. Die taz verweist auf die weitreichenden Angriffe auf Kulturinstitutionen in Deutschland durch rechte Gruppen, und dass auch solche Boykottmaßnahmen auf das Gefahrenpotenzial aufmerksam machen, welches von der AfD ausgeht. Die Debatte spielt nicht nur in Berlin eine Rolle, sondern betrifft auch landesweit zahlreiche Kulturakteure, die sich gegen rechtsextreme Tendenzen starkmachen.

Insgesamt wirft der Vorfall die Frage auf, ob der Boykott einer traditionsreichen Location der Berliner Musikszene eher schadet oder eventuell doch ein notwendiges Zeichen gegen rechts ist.

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Vorfall Sonstiges
Ort Metropol, Berlin, Deutschland
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