Bio-Einkauf für alle: Neue Food Coop in Rendsburg startet durch!
Posthof bei Rendsburg, Deutschland - In Rendsburg hat am 1. März 2025 eine neue Form des gemeinsamen Einkaufs das Licht der Welt erblickt: die Food Coop „Naturkost Rendsburg“. Mit dem Ziel, hochwertige Biolebensmittel zu attraktiven Preisen anzubieten, wird hier ein innovatives Konzept von Raphael Bäker und weiteren Mitinitiatoren verwirklicht. Der Standort der Initiative befindet sich im Posthof bei Rendsburg. Ein Hofladen in der alten Tischlerei ist das Herzstück dieser Kooperative.
Das Konzept basiert auf dem Einkauf in Großgebinden direkt vom Großhändler oder Erzeuger. „Naturkost Rendsburg“ ermöglicht seinen 92 Mitgliedern den Zugang zu Lebensmitteln günstiger als in herkömmlichen Bioläden. So kostet beispielsweise ein Brotaufstrich 2,16 Euro, während der Preis im Bioladen oft 2,89 Euro beträgt. Die Mitglieder der Kooperative zahlen einen monatlichen Beitrag von 20 Euro, Kinder sind für 2,50 Euro dabei. Die gesammelten Beiträge dienen der Deckung von Verwaltungskosten und der Finanzierung einer halben Stelle zum Mindestlohn.
Gemeinschaftlicher Ansatz
Ein wesentlicher Vorteil der Food Coop ist die starke Gemeinschaft, die sich um das Konzept bildet. Durch die Begrenzung der Mitgliederzahl soll die Gemeinschaftsbindung erhalten bleiben. Die Mitglieder sind aktiv in die Organisation eingebunden; sie übernehmen Aufgaben wie das Bestellen, Einsortieren und Abrechnen von Lebensmitteln. Damit wird das Prinzip der Teilhabe gefördert, das sich von den herkömmlichen Supermärkten abhebt. Zusätzlich wird die Bezahlung über eine eigens entwickelte App abgewickelt, die das Scannen von Produkten und die Durchführung von Lastschriftverfahren erleichtert.
Das Sortiment der Food Coop umfasst eine breite Palette an Bio-Produkten, darunter frisches Gemüse, Brot, Fleisch, Soßen, Saft und sogar persönliche Pflegeprodukte wie Shampoo und Klopapier. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Einbeziehung regionaler Erzeuger. So werden unter anderem besondere Gemüsesorten von Solawi Acker-Kratzdistel angeboten. Zudem ist der nachhaltige Ansatz der Kooperative hervorzuheben: weniger als 1% der angebotenen Lebensmittel werden verschwendet. B-Ware, wie krumme Gurken, findet ebenfalls Platz im Sortiment.
Trends und Zukunft der Foodcoops
Das Interesse an Lebensmitteln, fairem Handel und der Regionalität nimmt kontinuierlich zu. Foodcoops, wie die in Rendsburg, stellen einen Ansatz zur Ermöglichung von Ernährungssouveränität dar. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Lebensmittelkooperativen fördert die Ideen und bietet Unterstützung in Form von Tipps und praktischen Gründungshilfen. Wissenschaftliche Projekte, wie das von der Justus Liebig Universität zur Stärkung regionaler Bio-Wertschöpfungsketten, untermauern ebenfalls den Trend zu mehr gemeinsamem und nachhaltigem Einkauf.
Foodcoops zeichnen sich durch ihre verschiedenen Modelle aus. Von Bestellgemeinschaften über Lager-Coops bis zu Genossenschaften mit angestelltem Personal ist vieles möglich. Während Supermärkte oft nur auf Umsatzmaximierung abzielen, fördern Foodcoops eine gemeinschaftliche Teilnahme der Mitglieder. Diese Einkommensform stärkt nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern ermöglicht auch eine faire Bezahlung der Erzeuger.
Die Entwicklungen innerhalb der Foodcoops könnten auch für konventionelle Bio-Händler von Bedeutung sein, da sie potenzielle Wettbewerber in diesem Segment darstellen. Die Art und Weise des gemeinsamen Einkaufens könnte einen neuen Standard in der Lebensmittelversorgung setzen.
Die Zukunft der Lebensmittelkooperativen ist vielversprechend, und das Konzept in Rendsburg zeigt, wie ein gemeinsamer Einkauf nicht nur kosteneffektiv, sondern auch nachhaltig und gemeinschaftlich gestaltet werden kann.
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Ort | Posthof bei Rendsburg, Deutschland |
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