Bopfingen pflanzt 350 Reben: Ein Weintraum wird Wirklichkeit!
Bopfingen, Deutschland - In Bopfingen wurde am 28. April 2025 ein wichtiger Schritt in Richtung regionaler Weinerzeugung unternommen. Unter der Leitung des Fachwarts Holger Schmid, Winzer Christian Escher, dem Hauptamtsleiter Daniel Bäuerle und der ehemaligen Weinprinzessin Henrike Heinicke wurden 350 Reben der pilzwiderstandsfähigen Sorte Souvignier gris gepflanzt. Diese Aktion markiert den Beginn eines Projekts, das in vier Jahren erste Trauben für 900 Flaschen Wein liefern soll.
Insgesamt stehen nun 865 Reben auf einer Gesamtfläche von 2166 Quadratmetern bereit. Diese Flächen sollen künftig ausreichen, um eine qualitativ hochwertige Weinproduktion in der Region nachhaltig zu fördern. Die Idee zum Weinanbau stammt von Henrike Heinicke, die durch einen Versuch im eigenen Garten inspiriert wurde, die Stadt auf die Möglichkeiten des Weinanbaus aufmerksam zu machen.
Klimatische Vorteile und Anbau der Sorte Souvignier gris
Die Auswahl der Souvignier gris ist nicht zufällig: Diese Rebe, die 1983 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg von Norbert Becker gezüchtet wurde, zeichnet sich durch ihre Widerstandsfähigkeit gegen verschiedene Pilzkrankheiten, wie Peronospora und Oidium, aus. Ihre volle Reifung erfolgt spät, was in Deutschland besonders vorteilhaft ist und es Winzern ermöglicht, Pflanzenschutzmaßnahmen erheblich zu reduzieren.
Im Jahr 2020 betrug die Anbaufläche der Souvignier gris in Deutschland bereits 91 Hektar, mit einer Zuwachsrate von 183 Hektar im Jahr 2023, die sie zur zweitgrößten Flächenerweiterung in Deutschland machte. Diese Sorte löste damit den Cabernet Blanc als wichtigste neue Rebe ab. Die Reben in Bopfingen wurden mit einem Abstand von einem Meter eingepflanzt, und die tiefen Löcher von 30 Zentimetern ermöglichen den Pflanzen optimale Wurzelbedingungen.
Die Anforderungen an den modernen Weinanbau
Heutzutage sehen sich Winzer mit Herausforderungen in Form von klimatischen Veränderungen und Schädlingen konfrontiert. Historisch wurden pilzliche Schaderreger im 19. Jahrhundert durch amerikanische Wildreben nach Europa eingeführt. Die Zucht neuer, pilzwiderstandsfähiger Rebsorten wie Souvignier gris ist ein Berührungspunkt zwischen Tradition und Innovation im deutschen Weinbau. Diese neuen Sorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutz, was sich positiv auf Kosten und Umwelt auswirkt, während die Qualität der Weine beibehalten wird.
Die Rebsorte Souvignier gris verbindet viele Vorteile: Sie ist nicht nur geschmacklich ansprechend, sondern auch eine nachhaltige Lösung, um den Anforderungen des modernen Weinanbaus gerecht zu werden. Experten führen die Weine als kräftig-stoffig und fruchtig mit Aromen von Honigmelone und Aprikosenkonfit ein, was den Bopfinger Winzern hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt.
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Ort | Bopfingen, Deutschland |
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