Achtung, Brandenburg! Ein Drittel der Erwachsenen nicht gegen Diphtherie geschützt!

Havelland, Deutschland - In Brandenburg sind laut aktuellen Berichten rund 68 Prozent der Erwachsenen wirksam gegen Diphtherie geimpft. Trotz dieser relativ hohen Quote vernachlässigen viele Erwachsene die regelmäßig nötigen Auffrischungsimpfungen. Dies geht aus den Aussagen von Ulrich Widders, dem Leiter des Referats Infektionsschutz des Brandenburger Gesundheitsministeriums, im Gesundheitsausschuss des Brandenburger Landtags hervor. Widders betont die Dringlichkeit, die Bevölkerung kontinuierlich zu erinnern, ihre Auffrischungsimpfungen in Anspruch zu nehmen.

Diphtherie ist eine impfpräventable Erkrankung, die im Jahr 2022 in Brandenburg vier Fälle und im Jahr 2023 bereits elf Fälle hervorrief. Im laufenden Jahr 2024 wurden bisher fünf Diphtheriefälle registriert. Besonders alarmierend ist der Tod eines zehnjährigen, ungeimpften Schulkindes aus dem Landkreis Havelland, das im Januar an Diphtherie verstarb, nachdem es mehrere Monate im künstlichen Koma gelegen hatte. Das Kind besuchte eine Berliner Waldorfschule.

Impfempfehlungen und Aufklärung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Diphtherie-Impfung als Standardimpfung für alle Altersgruppen, einschließlich Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Personen ohne aktuellen Impfschutz sollten geimpft werden. Ein aktueller Schutz besteht laut STIKO, wenn die vollständige Grundimmunisierung und eine Auffrischung innerhalb der letzten 5 bis 10 Jahre erhalten wurden. Die Grundimmunisierung sollte im Alter von 2 Monaten beginnen und umfasst mehrere Impfungen, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.

  • Auffrischimpfung im Alter von 5-6 Jahren
  • zweite Auffrischung im Alter von 9-17 Jahren
  • weitere Auffrischungen alle 10 Jahre

Fehlende oder unvollständige Impfungen sollten auch im Erwachsenenalter nachgeholt werden. Erwachsene sind aufgefordert, ihren Impfstatus regelmäßig überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie vollständig geschützt sind. Aktuelle Informationen zu Impfempfehlungen und Nachholimpfungen können direkt bei der STIKO nachgelesen werden.

Die Bedeutung der Prävention

Diphtherie wird durch toxigene Stämme des Bakteriums Corynebacterium diphtheriae verursacht, das schwerwiegende respiratorische und Hautsymptome hervorrufen kann. Die Inkubationszeit für Diphtherie beträgt in der Regel 2 bis 5 Tage, und die Komplikationen können schwerwiegend sein, insbesondere bei Atemwegserkrankungen, die bis zu 10 Prozent Letalität aufweisen können. Dadurch wird die Prävalenz dieser Erkrankung in Ländern mit niedrigen Impfquoten besonders besorgniserregend.

Um die Verbreitung von Diphtherie zu verhindern, ist eine flächendeckende Impfkampagne unerlässlich. Der Impfstoff gegen Diphtherie, der erstmals 1925 eingeführt wurde, hat seitdem zu einem signifikanten Rückgang der Morbidität und Mortalität geführt. Dennoch bleibt die regelmäßige Aktualisierung der Impfungen, insbesondere bei Erwachsenen, eine wichtige präventive Maßnahme, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache Diphtherie
Ort Havelland, Deutschland
Quellen