Brandenburg plant Wolfsabschuss: Konflikt zwischen Bauern und Naturschützern droht!
Brandenburg, Deutschland - Die Wolfspopulation in Brandenburg hat in den letzten Jahren stark zugenommen, was zu wachsenden Spannungen zwischen Landwirten und Naturschützern führt. Das Agrarministerium des Landes plant nun eine Abschussquote für Wölfe, die als notwendige Maßnahme erachtet wird, um die Konflikte zu entschärfen. Agrar-Sekretär Gregor Beyer (parteilos) betont, dass der Wolf zur Region gehört, die Population jedoch nicht gefährdet werden soll. Aktuell sind Wölfe in Deutschland eine streng geschützte Art, derzeit wird über eine Lockerung der bestehenden Regelungen diskutiert.
Brandenburg hat die höchste Wolfsdichte weltweit, mit geschätzten über 2.000 Wölfen, während Norwegen, das eine elfmal größere Fläche aufweist, nur 250 Tiere hält. Laut den Erhebungen des Bundesamtes für Naturschutz sind in Brandenburg zudem 58 Wolfsfamilien registriert worden (Monitoring-Jahr 2023/24). Der Konflikt zwischen Tierschützern und Landwirten besteht bereits seit Jahren, insbesondere wegen Wölfen, die Schafe und andere Nutztiere reißen.
Politische Entscheidungen auf EU-Ebene
Aktuell gibt es in der EU über 20.000 Wölfe, und ihre Bestände erholen sich aufgrund des strengen Schutzes in den letzten Jahren. Dennoch stehen Wölfe in Europa, insbesondere in Ländern wie Frankreich und Italien, weiterhin unter Druck, da sie zahlreiche Nutztiere reißen und dadurch Konflikte mit Landwirten verursachen. Beispielsweise wurden in Frankreich jährlich etwa 10.000 Schafe durch Wölfe gerissen.
Erforderliche Herdenschutzmaßnahmen
Angesichts dieser Herausforderungen fordern Naturschützer, dass Herdenschutzmaßnahmen Teil der Lösung bleiben müssen. In Italien wurde bereits ein Managementplan verabschiedet, der den Fokus auf den Schutz von Nutztieren legt. Im Gegensatz dazu sind in einigen EU-Staaten wie Estland und der Slowakei Ausnahmeregelungen für den Abschuss von Wölfen in Kraft, während in anderen, wie in Deutschland, strenge Schutzmaßnahmen bestehen, die Verstöße mit hohen Geldbußen ahnden.
Obwohl Wölfe in den meisten EU-Staaten einem hohen Schutzstatus unterliegen, ist klar, dass eine Balance zwischen Naturschutz und den Interessen der Landwirtschaft gefunden werden muss. Diese Thematik könnte ein zentrales Thema des geplanten „großen Wolfsplenums“ sein, das Beyer ins Leben rufen möchte, um einen gesellschaftlichen Konsens zu erzielen. Ein erfolgreiches Management der Wolfpopulation könnte in den kommenden Jahren entscheidend sein, um die bestehenden Konflikte zu lösen und sowohl den Artenschutz als auch die Weidetierhaltung zu fördern.
Details | |
---|---|
Vorfall | Konflikt |
Ursache | Konflikte zwischen Tierschützern und Landwirten, Abschussquote der Wölfe |
Ort | Brandenburg, Deutschland |
Quellen |