Deutschland wieder MKS-frei: Exportchancen kehren zurück!

Hönow, Brandenburg, Deutschland - Am 12. März 2025 meldete das Bundesagrarministerium, dass die Weltorganisation für Tiergesundheit Deutschland den Status „MKS-frei“ wiederhergestellt hat. Dies gilt jedoch nur mit Ausnahme einer Eindämmungszone in Brandenburg. Agrarminister Cem Özdemir bezeichnete diese Nachricht als positives Signal für Handelspartner, was insbesondere für die Exportwirtschaft von Bedeutung ist. Der MKS-Ausbruch in Deutschland trat Anfang Januar 2023 auf, der erste seit mehr als 35 Jahren, was zu einem Marktverfall führte und einige Nicht-EU-Staaten dazu veranlasste, Importstopps für Fleisch und Milch aus Deutschland zu verhängen.

Innerhalb der EU gilt das Prinzip der Regionalisierung, was bedeutet, dass Produkte außerhalb der Schutzzone weiterhin normal gehandelt werden können. Für die Eindämmungszone in Brandenburg werden jedoch weiterhin strenge Bekämpfungsmaßnahmen aufrechterhalten. Der Status MKS-frei wird voraussichtlich bis mindestens zum 11. April 2025 anerkannt, sofern sich die Situation nicht ändert, um alle Risiken auszuschließen.

Aktuelle Lage in Brandenburg

Trotz der positiven Entwicklung in Bezug auf den MKS-Status befinden sich die Behörden in Brandenburg weiterhin in Alarmbereitschaft. Krisenstäbe tagen und zahlreiche Labore sind aktiv, um die Ursache der Ansteckung bei Wasserbüffeln zu klären. Die Herkunft des Virus und die genauen Ansteckungswege sind bislang unklar. Am vergangenen Wochenende wurden jedoch keine Hinweise auf eine weitere Ausbreitung der Krankheit auf andere Tierbestände festgestellt. Die Behörden analysieren weiterhin Proben, um die Situation besser einschätzen zu können.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir führt Gespräche mit Branchenvertretern, um geeignete Maßnahmen zu diskutieren. Es gibt Bedenken, dass der MKS-Ausbruch die deutschen Agrarexporte erheblich bremsen könnte. In diesem Zusammenhang erwarten Experten, dass Milch- und Fleischexporte in Länder außerhalb der EU nur sehr eingeschränkt möglich sein werden, da zahlreiche erforderliche Zertifikate zur MKS-Freiheit nicht mehr ausgestellt werden können. Bereits jetzt hat Südkorea die Importe von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt.

Transportverbote und Impfstrategien

Um die Ausbreitung des MKS-Virus einzudämmen, hat Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt ein 72-stündiges Transportverbot für Klauentiere angeordnet. Ob dieses Verbot verlängert wird, ist derzeit unklar. Zudem gibt es noch keine Entscheidung über den möglichen Einsatz einer Impfung. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat einen Impfstoff gegen den Serotyp O des Virus in Bereitschaft, empfiehlt jedoch frühzeitige Impfungen bereits bei einer zweiten betroffenen Tierhaltung.

Die Unsicherheiten rund um den MKS-Ausbruch bleiben hoch, und die Situation wird bis auf Weiteres genau beobachtet. Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, um die Integrität der Tierbestände sowie den internationalen Handelsstatus zu wahren. Während innerhalb der EU Transporte außerhalb der Sperrzonen weiterhin möglich sind, ist der Druck auf die deutschen Exporteure in den kommenden Wochen und Monaten erheblich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr zum MKS-freien Status eine positive Entwicklung darstellt, die jedoch von den restriktiven Maßnahmen in der Eindämmungszone in Brandenburg überschattet wird. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die zukünftigen Handelsbeziehungen und die Stabilität der Landwirtschaft in Deutschland zu sichern.

Für weitere Informationen zur aktuellen Lage und den Herausforderungen der Maul- und Klauenseuche, besuchen Sie bitte die Artikel von ZVW, Welt und Agrar Heute.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache MKS-Ausbruch
Ort Hönow, Brandenburg, Deutschland
Quellen