Elchkuh Olga bleibt in Brandenburg verschollen – Wo ist sie nur?
Groß Schönebeck, Brandenburg, Deutschland - Die Elchkuh Olga sorgt für Aufregung im Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck, Brandenburg. Seit etwa zwei Monaten ist die fast zwei Meter große und 200 Kilogramm schwere Elchkuh verschwunden. Ihre letzte Sichtung fand Ende Januar statt, und Imke Heyter, die Chefin des Wildparks, äußert wenig Hoffnung auf eine Rückkehr von Olga. Die befürchtete Gefahr ist jedoch nicht so groß, denn in der freien Wildbahn Brandenburgs hat Olga durchaus Überlebenschancen, da es in dieser Region günstige Biotope mit reichlich Nahrung gibt. Olga war erst Mitte Dezember 2024 in den Wildpark eingezogen, sprang jedoch bereits nach nur 17 Stunden über die Zäune der Parkanlage. Vor ihrem Umzug lebte sie in einem Safaripark in Dänemark. Trotz der geringen Hoffnung verfolgt Heyter die wenigen Sichtungen von Olga weiter.
Die Rückkehr der Elche nach Deutschland
Das Schicksal von Olga ist nicht isoliert. In Deutschland nimmt die Wildnis in Wäldern zu, und Tierarten wie der Wolf und der Luchs kehren zurück. Besonders bemerkenswert ist die Zunahme der Elchsichtungen, die vor allem im Osten Deutschlands steigt. Elche, die aus Polen und Tschechien einwandern, werden zunehmend in Brandenburg gesichtet. Ein bekanntes Beispiel ist der Elch „Bert“, der 2018 im Naturpark Nuthe-Nieplitz bei Berlin dauerhaft niedergelassen hat und mittlerweile von Wildbiologen durch ein GPS-Halsband überwacht wird.
Die Gründe für die Rückkehr der Elche sind vielschichtig. Die Veränderungen der Lebensräume durch menschliche Aktivitäten haben dazu geführt, dass Elche mittlerweile wieder in geeignete Lebensräume vordringen können. Der WWF schätzt, dass bereits bis zu 15 Elche dauerhaft in Brandenburg leben könnten. Diese Tiere bevorzugen Gebiete mit Wasser und frischem Grün, insbesondere in der Nähe von Feuchtgebieten. Außerdem existiert seit 2017 ein Online-Sichtungsformular des Landesbetriebs Forst Brandenburg, um die Elchpopulation zu dokumentieren.
Herausforderungen und Gefahren
Die Rückkehr der Elche bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. Elche können eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen, da sie große Tiere sind und oft Straßen überqueren. In Schweden gibt es jährlich zwischen 4.000 und 5.000 Verkehrsunfälle mit Elchen. Um auf diese Gefahr hinzuweisen, wurde 2020 in Brandenburg das erste Elch-Warnschild aufgestellt. Ein EU-gefördertes Projekt zielt darauf ab, das Wildtiermanagement für Elche und Wisente zu verbessern. Autofahrer sollten bei Sichtungen von Elchen die Polizei informieren und auf Warnschilder achten. Bei Begegnungen in freier Natur ist es ratsam, Abstand zu halten und sich leise zu entfernen.
Die Geschichte von Olga und die Rückkehr der Elche in Deutschland sind Teil eines größeren Trends, der es Naturschützern ermöglicht, die Wildtiere und deren Lebensräume hierzulande besser zu verstehen und zu schützen. Das Schicksal von Olga bleibt bis auf Weiteres ungewiss, während sich die Elchpopulation in Deutschland allmählich erholt.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Groß Schönebeck, Brandenburg, Deutschland |
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