Frauenanteil im Bundestag sinkt: Politische Gleichstellung in Gefahr!
Deutschland - Der Frauenanteil im Bundestag ist auf 32,4% gesunken und stellt damit einen Rückgang im Vergleich zur vorherigen Legislaturperiode dar, in der dieser bei 35% lag. Diese Entwicklung ist alarmierend, da die erste Überschreitung der 30%-Marke im Jahr 1998 verzeichnet wurde, gefolgt von einem Höchststand von 37% im Jahr 2013. Laut zvw.de wird dieser Rückgang insbesondere mit dem Erstarken der AfD und der Union in Verbindung gebracht, die beide niedrige Frauenanteile aufweisen – die AfD mit etwa 12% und die Union mit 23%.
Im Kontrast dazu stehen die Grünen mit einem Frauenanteil von rund 61%, gefolgt von der Linken mit etwa 56% und der SPD mit 42%. Diese Diskrepanz wirft nicht nur Fragen zur Diversität im Parlament auf, sondern könnte auch das Thema Gleichstellung negativ beeinflussen, wie Expertin Silke Ruth Laskowski kritisch anmerkt. Sie hebt hervor, dass strukturelle Probleme innerhalb der Parteien dazu führen, dass Männer bei Kandidaturen bevorzugt werden.
Erforderliche Maßnahmen zur Gleichstellung
Fachleute fordern ein Paritätsgesetz, um die Anzahl der Frauen im Bundestag zu erhöhen. Bisher sind solche Bestrebungen jedoch an den Blockaden von CDU, CSU, FDP und AfD gescheitert. CDU-Politikerin Silvia Breher sieht den geringen Frauenanteil als Folge von Direktmandaten, während AfD-Politikerin Beatrix von Storch eine Frauenquote ablehnt und die Partei anders behandelt wissen möchte. Diese unterschiedlichen Ansichten verdeutlichen die bestehenden Konflikte im Hinblick auf die Gleichstellung.
Die stagnierende Zahl von Frauen im Bundestag, die seit über 20 Jahren etwa ein Drittel ausmacht, wird auch im Bundesstiftung Gleichstellung thematisiert. Die Notwendigkeit, strukturelle Barrieren abzubauen, wird von Expertinnen betont, um Frauen den Zugang zu politischen Ämtern zu erleichtern. Es wird geschätzt, dass die Erreichung einer paritätischen Vertretung mit 315 Frauen im Bundestag durchaus lösbar ist, wenn die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden.
Politische Teilhabe und gesellschaftlicher Einfluss
Die geringe Anzahl an Frauen im Parlament könnte zu einer einseitigen Diskussion von Themen führen. Expertinnen waren sich einig, dass eine größere Diversität im Bundestag zu einer breiteren und inklusiveren Diskussion auf politischer Ebene beitragen würde. Die Einbindung mehrerer Perspektiven, insbesondere der weiblichen, ist essenziell für die Entwicklung einer ausgewogenen politischen Agenda.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rückgang des Frauenanteils im Bundestag nicht nur ein politisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem darstellt. Die Veränderung dieser Bedingungen erfordert einen gemeinsamen politischen Willen und gezielte Strategien, um den Zugang für Frauen in der Politik nachhaltig zu verbessern.
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