Toscano und Weinberg geben Ehrungen zurück – Ein Aufruf zur Demokratie!

Mannheim, Deutschland - Fotograf Luigi Toscano und Holocaust-Überlebender Albrecht Weinberg haben angekündigt, ihre Auszeichnungen zurückzugeben. Toscano ist Träger der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland, während Weinberg das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt. Der Grund für diesen Schritt sind Bedenken über eine bevorstehende Abstimmung im Bundestag zur Migrationspolitik, die von einer rechtsextremen Partei unterstützt wird. Toscano erklärte, dass es „zu schwer geworden“ sei, die Auszeichnungen zu tragen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat daraufhin ein Gespräch mit den beiden angeboten, um ihre Beweggründe zu erörtern. Bedauern über die Rückgabe der Auszeichnungen wurde aus verschiedenen politischen Lagern geäußert, wie [SWR] berichtet.

Toscano, der für seine Porträts von Holocaust-Überlebenden bekannt ist, setzt sich mit seinem Projekt „Gegen das Vergessen“ für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ein. Diese Ausstellung wurde bereits von rund einer Million Menschen weltweit gesehen. Albrecht Weinberg, 99 Jahre alt, überlebte mehrere Konzentrationslager und berichtet regelmäßig in Schulen von seinen Erfahrungen. Toscano hat Verständnis für die Migrationsdebatte, sieht jedoch die Unterstützung einer rechtsextremen Partei als problematisch an und kritisierte die Abstimmung im Bundestag als demokratiegefährdend. Er befürchtete, dass viele Menschen die Ernsthaftigkeit der Lage nicht erkennen, hofft jedoch, dass sich das Bewusstsein wandelt. Weinberg teilt diese Ansicht und äußert die Hoffnung, dass der Gesetzentwurf, der am Freitag im Bundestag diskutiert wird, keine Zustimmung findet, wie [WDR] berichtet.

Gedenken im Bundestag

Die Diskussion um die Migrationspolitik und die damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen rücken somit in ein neues Licht. Toscano und Weinberg sind nicht nur durch ihre Auszeichnungen verbunden, sondern auch durch ein gemeinsames Ziel: ein kritisches Bewusstsein für die Vergangenheit zu schaffen und die Demokratie in Deutschland zu verteidigen. Beide planen bereits weitere Aktionen, um auf die derzeitige politische Situation aufmerksam zu machen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Migrationspolitik, rechtsextreme Partei
Ort Mannheim, Deutschland
Quellen