Trump greift Zelenskyj an: Wer lügt wirklich über die Ukraine?

Ukraina - In den letzten Tagen haben Äußerungen von Donald Trump über den ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelenskyy Schlagzeilen gemacht. Trump bezeichnete Zelenskyy als einen „Diktator“ und behauptete, dieser habe den Krieg mit Russland „begonnen“, eine Aussage, die laut der Faktenprüfungsseite PolitiFact als falsch eingestuft wurde. Dies führte zu einem gegenseitigen Austausch von Vorwürfen, wobei Zelenskyy Trump der Verbreitung von russischer Desinformation beschuldigte, während Trump die Fähigkeiten Zelenskyys im Umgang mit dem Krieg kritisierte, sein Erfolg als „modest“ bezeichnete.

Laut Trump habe Zelenskyy eine erschreckend niedrige Zustimmungsrate von nur 4 Prozent. Tatsächlich zeigen jedoch respektierte Umfragen in der Ukraine, dass Zelenskyy ein Vertrauensniveau von 57 Prozent hat, eine Umfrage des Kyiv International Institute of Sociology aus Anfang Februar 2025 belegt dies. Diese Zahl ist bemerkenswert, da sie über der Zustimmung vieler demokratischer Führer weltweit liegt. Dennoch ist die Unterstützung für Zelenskyj seit Dezember 2023 gesunken, als sie noch bei 77 Prozent lag, und steht auch in einem anhaltenden Kontext zur polarisierten politischen Landschaft in den USA und der Ukraine.

Politische Spannungen und Falschinformationen

Trump behauptet zudem, dass die Vereinigten Staaten etwa 350 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine ausgegeben hätten, was fast doppelt so hoch ist wie die tatsächlichen 183 Milliarden Dollar. Zelenskyy wies darauf hin, dass die ukrainische Militärführung nur einen Teil dieser US-Hilfen erhalten hat, und es wurde auch dargestellt, dass es Missverständnisse über die tatsächlichen Beträge und deren Verwendung gebe.

In einem weiteren Punkt sagte Trump, Zelenskyy sei „schlafend und nicht erreichbar“ gewesen, als der US-Finanzminister Scott Bessent ein Treffen einberufen wollte. Auch hier widersprechen Fotos, die eine persönliche Begegnung der beiden zeigen, dieser Behauptung. Der Kontext für diese Äußerungen ist ebenfalls wichtig: Trump sieht die Forderung nach einer neuen Präsidentschaftswahl in der Ukraine als notwendig an, da die Wahl 2024 wegen des Krieges verschoben wurde.

Zelenskyys Reaktionen und der Stand der ukrainischen Wahlen

Zelenskyy selbst hat auf Trumps Behauptungen gelassen reagiert. Er respektiert Trump als eine politische Figur in den USA, plant jedoch, eigene Umfragen zur Vertrauenswürdigkeit von Weltführern, einschließlich der von Trump, durchzuführen. Dies bezeichnet er als Teil seiner Strategie, die Unterstützung für die ukrainische Führung zu stärken, während gleichzeitig die Desinformationen zurückgewiesen werden.

In der schweigenden Rolle der Konflikte wird auch die bevorstehende Abgeordnetenwahl in der Ukraine, die für 2025 geplant ist, betrachtet. Derzeit führt die Partei „Dienst der Menschen“ (SN) mit einem Zustimmungswert von 25,4 Prozent, gefolgt von der Vaterlandspartei (Batkivshchyna) mit 19,4 Prozent. Wichtig ist, dass diese Parteien in einer politischen Landschaft agieren, in der die von Trumps Ansichten beeinflussten Narrative zunehmend in Frage gestellt werden.

Zusammengefasst bleibt das Verhältnis zwischen Trump und Zelenskyy von Spannungen und Meinungsverschiedenheiten geprägt, die jedoch in einem größeren Rahmen internationaler Beziehungen und interner ukrainischer Politik betrachtet werden müssen. Während die Ukraine sich bemüht, ihre Position im geopolitischen Streit zu festigen, bleibt die Relevanz von Umfragen und öffentlicher Wahrnehmung entscheidend für die Stabilität von Zelenskyys Präsidentschaft.

Die politischen Entwicklungen sind weiterhin dynamisch, und die bevorstehenden Wahlen könnten nicht nur die inländische Politik der Ukraine prägen, sondern auch die internationale Wahrnehmung des Landes und seiner Führer maßgeblich beeinflussen. Die Auseinandersetzungen zwischen Trump und Zelenskyy sind daher mehr als nur persönliche Angriffe – sie sind ein Spiegelbild der breiteren geopolitischen Konflikte.

Für detailliertere Informationen zu den jüngsten Entwicklungen, lesen Sie die Berichte bei Al Jazeera, ABC News und PolitPro.

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