Neues Dublin-Zentrum in Eisenhüttenstadt: Blitz-Rückführungen für Asylbewerber!
Eisenhüttenstadt, Deutschland - Am 13. März 2025 hat Brandenburg ein neues Dublin-Zentrum in Eisenhüttenstadt eröffnet, das darauf abzielt, die Rückführungen von Geflüchteten in andere EU-Staaten zu beschleunigen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Polen steht im Fokus, da viele der Migranten über dieses Nachbarland nach Deutschland gekommen sind. rbb24 berichtet, dass …
Das Dublin-Zentrum fungiert als Aufnahmezentrum für Geflüchtete, die gemäß dem Dublin-Abkommen nach Deutschland eingereist sind. Dieses Abkommen verpflichtet den ersten EU-Mitgliedstaat, in den eine Person kommt, zur Bearbeitung ihres Asylantrags. Das neue Zentrum nutzt hierfür zwei bestehende Gebäude: eines ist für alleinreisende Männer vorgesehen, während das andere für alle weiteren Geflüchteten gedacht ist. Mit einer initialen Kapazität von 150 Plätzen, die bei Bedarf erweiterbar ist, soll eine schnelle Bearbeitung der Asylanträge ermöglicht werden.
Ziel der Rückführungen
Die Rückführungen sollen bereits nach zwei Wochen nach Einreise erfolgt sein. Die strengeren Auflagen für Geflüchtete, wie eine Residenzpflicht sowie der Verzicht auf Taschengeld bei einem negativen Bescheid, sollen die Verfahren weiter beschleunigen. Das BAMF führt aus, dass …
Im Jahr 2024 wurden 75.000 Ersuche zur Rücküberstellung gestellt, von denen 44.000 genehmigt wurden. Allerdings wurden nur knapp 6.000 Rückführungen tatsächlich vollzogen. Das Dublin-Verfahren selbst dient der Klärung der Zuständigkeit für Asylverfahren und sorgt dafür, dass jeder Antrag ausschließlich von einem Mitgliedstaat geprüft wird, um die Sekundärwanderung innerhalb Europas zu steuern.
Zusammenarbeit mit Polen
Für das Funktionieren des Dublin-Zentrums ist eine enge Zusammenarbeit mit polnischen Behörden entscheidend. Automatisierte Datenabgleiche, wie etwa zur Überprüfung von Fingerabdrücken, sollen dazu beitragen, die Identität der Geflüchteten sicherzustellen und eine zügige Rückführung zu ermöglichen. Die Mitgliedstaaten sind dazu verpflichtet, innerhalb von sechs Monaten nach der Einreise einer Person diese zu übernehmen.
Das neue Zentrum steht vor der Herausforderung einer hohen Rückkehrquote, die aufgrund des sogenannten Drehtüreffekts bis zu 70% erreichen kann. Dies bedeutet, dass viele Betroffene nach ihrer Rückführung erneut versuchen, in Deutschland Asyl zu beantragen oder in andere EU-Staaten zu gelangen. Bei Nichterfüllung der Überstellungsfristen wechselt die Zuständigkeit zur Prüfung des Asylantrags auf Deutschland. Dies ist besonders relevant für Drittstaatsangehörige, die bereits in einem anderen Mitgliedstaat Asyl beantragt haben.
Die Strategie der brandenburgischen Behörden zielt darauf ab, die Asylverfahren effizienter zu gestalten und die Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen. In Anbetracht der derzeit niedrigen Zugangsrate von Geflüchteten erfordert dies keine zusätzlichen Stellen im Betreuungspersonal, jedoch könnten die Gegebenheiten sich mit der Zeit ändern. Die Neuausrichtung der Asylverfahren im Rahmen der Dublin-Regelungen hat das Potenzial, grundlegende Veränderungen im Flüchtlingsmanagement in Europa herbeizuführen.
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Vorfall | Migration |
Ort | Eisenhüttenstadt, Deutschland |
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