Schule schwänzen: Tausende Schüler in Berlin und Brandenburg drücken sich!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Berlin und Brandenburg schwänzen täglich tausende Schülerinnen und Schüler die Schule. Das Betrachten von Schulabsentismus, der unrechtmäßige Schulbesuch umfasst, zeigt eine besorgniserregende Entwicklung. Im Schuljahr 2023/24 lag die unentschuldigte Fehlquote in Brandenburg bei 3,8 Prozent, was über 9.000 betroffene Schüler aus insgesamt 240.000 macht. Die Gründe für das Schwänzen sind vielfältig und reichen von Prüfungsangst über Langeweile bis hin zu familiären Schwierigkeiten und Mobbing.

Die Folgen für „Intensivschwänzer“, die mehr als 20 unentschuldigte Fehltage in drei Monaten haben, sind gravierend. Bußgelder von mehreren tausend Euro können die Eltern treffen, und viele Bezirke haben bereits mit der Verhängung von Bußgeldern begonnen. Pankow führt die Liste mit 305 Bußgeldbescheiden an, wobei die Maximalstrafe für Schulschwänzen in Berlin und Brandenburg bei 2.500 Euro liegt. Zudem droht bei Nichtzahlung des Bußgeldes eine Pfändung, und Ratenzahlungen sind möglich, was die finanziellen Konsequenzen erschwert. [rbb24] berichtet, dass im vergangenen Schuljahr an 153 Schulen in Brandenburg Bußgeldverfahren eingeleitet wurden.

Um die Ursachen zu verstehen

In Deutschland haben schätzungsweise 5 bis 10 Prozent der Schüler regelmäßig unentschuldigte Fehlzeiten. Oft bleibt die schleichende Problematik des Schulschwänzens unbeachtet, was die Situation verkompliziert. In der achten Klasse experimentiert fast jeder zweite Schüler mit dem Schwänzen, und die Häufigkeit der Fehlzeiten nimmt mit dem Alter zu. Zu den Gründen für das Schwänzen können auch Angst, Benachteiligung und Zurückhaltung durch die Eltern gehören, was die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Familien unterstreicht. [ZDF] hebt hervor, dass die Schulpflichtverletzung als Ordnungswidrigkeit gilt und nicht strafbar ist, jedoch häufig Bußgelder nach sich zieht.

Ein erfolgreiches Beispiel aus Hamburg zeigt, wie wichtig die Kooperation mit Eltern ist. Das Projekt „Jeder Schultag zählt“ ermutigt Eltern, sich aktiv in die schulischen Aktivitäten einzubringen und emotionale Bindungen zu entwickeln. Schulen, die eine intensive Elternkooperation pflegen, verzeichnen tendenziell weniger Absentismus. Über 40 Prozent der Schüler geben an, dass ihre Eltern über ihr Schwänzen Bescheid wissen. Dennoch entschuldigen 10 Prozent der Eltern ihre Kinder aus nicht legitimierten Gründen, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. [deutsches-schulportal] betont, dass ein positives Schulklima und eine frühzeitige Reaktion auf unentschuldigte Fehlzeiten entscheidend sind.

Konsequenzen und Maßnahmen

Die Konsequenzen von Schulabsentismus sind nicht nur finanzieller Natur. Häufig führen wiederholte Fehlzeiten zu einem Ausschluss vom Unterricht oder sogar zu familiengerichtlichen Verfahren. Der Kontakt zwischen Schulen, Schülern und Eltern sollte schnellstmöglich hergestellt werden, um die Ursachen für das Schwänzen zu klären.

Die bestehende Schulpflicht bringt erhebliche Verantwortlichkeiten für die Eltern mit sich. Bei Nichtzahlung von Bußgeldern kann Erzwingungshaft gegen die Erziehungsberechtigten angeordnet werden, was auf die Dringlichkeit der Problematik hinweist. Um den Absentismus wirksam zu bekämpfen, ist es wichtig, dass Schulen multiprofessionelle Teams entwickeln und den Bereich emotionales und soziales Verhalten von Jugendlichen im Lehramtsstudium stärker berücksichtigen. Eine wertschätzende Herangehensweise kann helfen, die Ursachen des Schulschwänzens zu bekämpfen und die Schulpflicht ernst zu nehmen.

Details
Vorfall Schulschwänzen
Ursache Prüfungsangst, Langeweile, familiäre Probleme, Perspektivlosigkeit, Mobbing
Ort Brandenburg an der Havel, Deutschland
Quellen