Brandenburgs Gewässer: DLRG sucht dringend Ehrenamtliche für Schwimmschutz!
Brandenburg, Deutschland - Der Beginn der Badesaison bringt für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Benedikt Michaelis vom DLRG-Standverband Brandenburg hebt die Notwendigkeit hervor, nicht nur jetzt, sondern ganzjährig nach ehrenamtlichen Rettungsschwimmern zu suchen. Die Region Brandenburg ist geprägt von zahlreichen Gewässern und Badestellen, was die Überwachung und Sicherheit an diesen Orten wesentlich erschwert. Daher ist es wichtig, die Reihen der Rettungsschwimmer zu verstärken, insbesondere da die Anzahl der Ehrenamtlichen zuletzt von 4.442 auf 4.764 angestiegen ist, was einem Zuwachs von 7,3 % entspricht.
Trotz dieses Zuwachses bleibt die Situation angespannt. Der Bedarf an qualifizierten Rettungsschwimmern ist nach wie vor hoch. Der Wasserrettungsdienst der DLRG erwartet, dass unzureichende personelle Abdeckung zu abgesagten Ausflügen oder verkürzten Öffnungszeiten in Freibädern führen kann. Ein weiteres Problem stellt die veraltete Technik dar, die hohe Wartungs- und Reparaturaufwände verursacht, besonders vor der Badesaison.
Herausforderungen und Sicherheitsrisiken
Michaelis beschreibt auch die Gefahren, denen sich die Rettungsschwimmer im Wasser aussetzen müssen. Insbesondere der Einsatz bei kälteren Wassertemperaturen und die Arbeit als Einsatztaucher bringen erhebliche Risiken mit sich. Viele Unfälle resultieren aus Selbstüberschätzung, Drogen- und Alkoholkonsum sowie der Missachtung grundlegender Baderegeln. Das Arbeiten an Freigewässern gestaltet sich zudem als schwieriger, da Sichtverhältnisse und Strömungen das Retten von Personen erschweren.
Im Durchschnitt liegt das Alter der aktiven Rettungsschwimmer bei über 30 Jahren, was den Rekrutierungsprozess zusätzlich herausfordernd gestaltet. Die DLRG sieht die Notwendigkeit, die Bedingungen und die Kommunikation zu verbessern, um mehr Ehrenamtliche für diesen wichtigen Dienst zu gewinnen.
Zahlen und Statistiken zur Wassersicherheit
Ein weiterer Aspekt, der die Dringlichkeit der Rekrutierung unterstreicht, sind die erschreckenden Statistiken zu Ertrinkungsfällen in Deutschland. Im Jahr 2023 verzeichnete die DLRG insgesamt 411 tödliche Unglücke in Gewässern, was einen Anstieg um 31 Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies markiert die dritte Erhöhung der Zahl der Ertrunkenen in Folge und ist das erste Mal seit 2019, dass die Zahl wieder über 400 Opfer steigt. DLRG-Präsidentin Ute Vogt äußerte die Hoffnung, dass die bevorstehende warme Jahreszeit viele Menschen dafür sensibilisieren wird, mehr auf die Gefahren im Wasser zu achten.
Um gerade kleine Kinder vor den besonderen Gefahren beim Baden zu schützen, plant die DLRG, Eltern aktiv darauf hinzuweisen. Die Sicherheit am Wasser sollte für alle Badegäste eine Priorität sein, und die Rekrutierung von Rettungsschwimmern ist ein entscheidender Schritt, um diesen Schutz zu gewährleisten.
Die DLRG steht somit vor der Herausforderung, sowohl die Zahl der ehrenamtlichen Helfer zu erhöhen als auch die Sicherheitsbedingungen an Badestellen zu verbessern. Nur durch engagierte Ehrenamtliche kann die Sicherheit in Brandenburger Gewässern während der Badesaison langfristig gewährleistet werden.
Details | |
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Vorfall | Notfall |
Ursache | Selbstüberschätzung,Drogen- und Alkoholkonsum,Misachtung grundlegender Baderegeln |
Ort | Brandenburg, Deutschland |
Quellen |