Berlin plant Olympia-Bewerbung: Brauchen die Bürger ein Mitspracherecht?
Berlin, Deutschland - Am 18. März 2025 stehen die Vorbereitungen für eine potenzielle Bewerbung Berlins um die Olympischen Sommerspiele wieder im Fokus. Die Stadt muss bis Ende Mai ein Grobkonzept für die Bewerbung abgeben. Der Landessportbund Berlin (LSB) schließt eine Volksinitiative zur Olympia-Bewerbung nicht aus, was darauf hindeutet, dass die Bürgermeinungen bei diesem Vorhaben von Bedeutung sind, wie rbb24 berichtet.
In Anbetracht der bisherigen politischen Diskussionen hat Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) eine Befragung der Bevölkerung ausgeschlossen. Dies stößt auf Kritik, insbesondere von Grünen-Politikerin Klara Schedlich, die die mangelnde Bürgerbeteiligung und die Planlosigkeit des Senats bemängelt. Trotz dieser Differenzen sind CDU und SPD nicht grundsätzlich gegen Volksbefragungen.
Gemeinsame Bewerbung mit anderen Bundesländern
Berlin plant, sich gemeinsam mit den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 zu bewerben. Berlin soll dabei als Hauptaustragungsort fungieren, wobei das Olympische Dorf für die Athlet:innen ebenfalls in der Hauptstadt untergebracht werden soll. Ein wichtiger Punkt ist, dass mindestens 65 % der Athlet:innen in Berlin untergebracht werden müssen, was die Notwendigkeit eines durchdachten Konzepts unterstreicht.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) plant, dieses Konzept sorgfältig vorzubereiten, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, als Berlin zuletzt 1993 im Rennen um die Olympischen Spiele scheiterte. Der DOSB will Berlin als zentralen Standort etablieren und unterstützt die Bewerbung, die zeitgleich bundesweit konzipiert werden soll.
Infrastruktur und Anlagennutzung
Das historische Olympiapark-Areal in Berlin-Westend soll erneut als Austragungsort für die Olympischen Sommerspiele genutzt werden. Ein entscheidendes Element der Bewerbung wird sein, dass die Wettbewerbe größtenteils in bestehenden oder temporären Sportstätten stattfinden. Berlin verfügt über viele Freiflächen für Wettkämpfe, darunter das Tempelhofer Feld und der Mauerpark. Außerdem sind Neubauten wie eine neue Leichtathletik-Arena und eine Multifunktionshalle für ALBA Berlin geplant.
Die Bundesregierung hat der Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2040 zugestimmt. Diese Bewerbung erfolgt 50 Jahre nach der Deutschen Einheit und wird von einem breiten Städtebündnis unterstützt, zu dem auch Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München gehören. Die Bundesregierung sieht in der Veranstaltung Chancen für den Zusammenhalt und die Wirtschaft in Deutschland, wie bundesregierung.de erläutert.
Finanzierung und Bürgerintegration
Für die Bewerbung hat die Bundesregierung bereits 6,95 Millionen Euro an Kosten eingeplant und betont, dass die Nutzung bestehender Sportstätten sowie Nachhaltigkeit im Fokus stehen sollen. Ein „Memorandum of Understanding“ wurde von der Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser unterzeichnet, um den Bewerbungsprozess als nationale Aufgabe zu definieren. Die finale Abstimmung über die Bewerbungen wird im Dezember 2026 stattfinden, während im Frühjahr 2024 eine Entscheidung über die Olympiabewerbung getroffen werden soll.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen aktiv in den Bewerbungsprozess einbezogen werden, was die Relevanz ihrer Meinungen unterstreicht. Dies schließt vor allem die Kampagne „Deine Idee. Deine Spiele“ des DOSB ein, die darauf abzielt, die Stimmung in der Bevölkerung zu ermitteln und die Akzeptanz für eine Olympiabewerbung zu fördern.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Berlin, Deutschland |
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