Klimaschutz in Bremen: Alarmstufe Rot für Umweltverbände!
Bremen, Deutschland - Vertreter von Umweltverbänden in Bremen warnen vor einem gefährlichen Stillstand im Klimaschutz und kritisieren die Bremer Politik. Insbesondere die Organisationen BUND, Nabu und ADFC heben hervor, dass seit dem Amtsantritt des rot-grün-roten Senats vor zwei Jahren eine grundsätzliche Vernachlässigung des Themas zu beobachten sei. Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen, bezeichnet die aktuelle klimapolitische Lage als besorgniserregend. Um ein Umdenken bei den politischen Entscheidungsträgern zu bewirken, wurde ein Positions- und Forderungspapier erstellt, dessen zentrale Botschaft betont, dass der Umwelt- und Klimaschutz trotz Krisen und finanzieller Engpässe vorangetrieben werden muss. Bestandteil dieser Kritik ist auch die Sorge, dass Bremen von seinem Ziel, bis 2038 Klimaneutralität zu erreichen, abkommt, da wesentliche Umweltstandards beim Bau lockerer gefasst werden sollen.
Die Forderungen der Verbände sind klar: Eine langfristige Planungssicherheit muss her, um den Klimazielen gerecht zu werden. Zudem ist man sich einig, dass die überdurchschnittlichen Bauzahlen in Bremen auf die bestehenden Umweltstandards zurückzuführen sind. Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC, äußert sich kritisch zu der Verkehrssituation in der Stadt, wo aktuell über 60% des Individualverkehrs motorisiert sind. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, ist es notwendig, dass mehr Menschen auf das Auto verzichten. Der Ausbau der Fahrradpremiumrouten, der als Hoffnungsträger gilt, schreitet jedoch viel zu langsam voran, und die Fertigstellung könnte sich bis ins Jahr 2047 hinziehen. Die Pläne für Rad- und Fußgängerbrücken über die Weser wurden aufgegeben, und eine Angebotsoffensive für Bus und Bahn ist verschoben worden. Das ehrgeizige Ziel einer autofreien Innenstadt wird ebenfalls als verschoben oder gar ignoriert wahrgenommen.
Kritik an der politischen Agenda
Nabu-Geschäftsführer Christoph Röttgers bemängelt zudem, dass Themen wie die Baumschutzordnung innerhalb von Koalitionsverhandlungen festhängen und von der politischen Agenda verdrängt wurden. Verbände klagen darüber hinaus über die Unterfinanzierung des Umweltbetriebs Bremen sowie über die Vernachlässigung des städtischen Grüns. Während Fortschritte beim Solarausbau festgestellt werden, besteht bei anderen erneuerbaren Energien und der kommunalen Wärmeplanung noch erhebliches Potenzial.
Bremen strebt weiterhin an, bis 2038 klimaneutral zu werden, wozu eine Senkung der CO2-Emissionen um mindestens 95 Prozent angestrebt wird. Bereits im März 2023 beschloss die Bremische Bürgerschaft eine Änderung des Bremischen Klimaschutz- und Energiegesetzes, die verschiedene Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels umfasst, darunter die Umstellung auf erneuerbare Energien, Wiederaufforstung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Radverkehrs. Insgesamt sind für diese Maßnahmen Investitionen von 2,5 Milliarden Euro geplant, wobei Kritik von der FDP-Fraktion geäußert wird, dass solche hohen Investitionen für das hochverschuldete Bremen nicht tragbar seien.
Herausforderungen der Klimapolitik
Die Herausforderungen der Klimapolitik sind vielschichtig. Laut dem Portal das-wissen.de erfolgt ein erheblicher Teil der globalen Treibhausgasemissionen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Entwaldung sowie intensive Landwirtschaft und industrielle Produktion. Für eine signifikante Emissionsreduktion sind technologische Innovationen wie der Ausbau erneuerbarer Energien, politische Maßnahmen und auch die gesellschaftliche Akzeptanz nachhaltiger Lebensstile von zentraler Bedeutung.
Die schiere Komplexität der Umsetzung erfordert eine detaillierte Analyse wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie eine sorgfältige Berücksichtigung wirtschaftlicher und sozialer Aspekte. Um diesem globalen Problem zu begegnen, ist eine koordinierte internationale Zusammenarbeit unabdingbar. Die Integration des Klimaschutzes in alle Bereiche der Wirtschaft bleibt eine der größten Herausforderungen, auf die auch Bremen mit seinem ehrgeizigen Ziel einer klimaneutralen Zukunft stößt.
Die Bremer Umweltverbände hoffen jedoch auf die Schaffung eines Infrastruktur-Sondervermögens auf Bundesebene, um die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen in Bremen vorantreiben zu können und um den Weg in eine nachhaltige Zukunft zu ebnen.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Bremen, Deutschland |
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