Radon-Gefahr in Dresden: Schulen unter Verdacht! Risiken für Schüler?

Dresden, Deutschland - Radon, ein natürlich vorkommendes, radioaktives Gas, ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, insbesondere für die Bevölkerung in Deutschland. Es entsteht durch den Zerfall von Uran oder Thorium und kann über Risse und Fugen in Gebäude eindringen. In geschlossenen Räumen hat Radon das Potenzial, sich in gefährlichen Konzentrationen anzureichern. Dies ist besonders besorgniserregend, da langfristiges Einatmen von Radon in erhöhten Konzentrationen Lungenkrebs verursachen kann. Rund sechs Prozent aller Lungenkrebs-Todesfälle in Deutschland sind laut saechsische.de auf erhöhte Radonbelastungen zurückzuführen.
Aktuelle Messungen an mehreren Dresdner Schulen haben gezeigt, dass die Radon-Konzentrationen teilweise deutlich zu hoch sind. Dies wirft Fragen zur Sicherheit der Mitschüler auf und setzt die Schulleitungen unter Druck, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt daher, regelmäßig Radonmessungen in Schulen und anderen Gebäuden durchzuführen, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
Gesundheitliche Auswirkungen von Radon
Das Risiko für Lungenkrebs steigt mit der Radon-Konzentration in der Atemluft und der Dauer der Exposition. Es gibt keinen bekannten Schwellenwert, unterhalb dessen Radon als ungefährlich gilt. Laut bfs.de kann Radon über die Atemluft in die Lunge gelangen und dort schädliche Auswirkungen verursachen. Die Alphastrahlung der Zerfallsprodukte, die Radon produziert, ist dafür verantwortlich, dass Lungenzellen geschädigt werden und Krebs entstehen kann.
Die statistischen Daten sind alarmierend: Im Zeitraum von 2018 bis 2022 wurden in Deutschland etwa 2.800 Lungenkrebs-Todesfälle pro Jahr Radon zugeschrieben. Die Studie des BfS zeigt, dass Radon nach dem Rauchen der zweitwichtigste Auslöser für Lungenkrebs ist. Insbesondere in Mittelgebirgsregionen und im Alpenvorland sind erhöhte Radon-Konzentrationen zu finden – in Thüringen liegt der Anteil an Radon-bedingten Lungenkrebs-Todesfällen bei 10 Prozent, gefolgt von Sachsen mit 9,5 Prozent. Die niedrigsten Quoten finden sich in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
Schutzmaßnahmen und Handlungsempfehlungen
Um das Gesundheitsrisiko durch Radon zu vermindern, sollten verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören vor allem regelmäßiges Lüften der Gebäude sowie das Abdichten von potenziellen Eintrittsstellen. In schwerwiegenden Fällen kann auch Radon-haltige Luft unterhalb des Gebäudes abgesaugt werden, um die Belastung für die Bewohner zu reduzieren. Dr. Inge Paulini, Präsidentin des BfS, betont die Relevanz von Radon-Messungen in Wohnräumen sowie öffentlichen Gebäuden, um effektiv entgegensteuern zu können. Die umfassenden Daten und Ergebnisse zu diesem Thema sind in der Studie „Lung cancer mortality attributable to residential radon in Germany“ veröffentlicht und als Open-Access-Publikation zugänglich.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Radon ein weit verbreitetes, jedoch oft unterschätztes Gesundheitsrisiko darstellt. Bei unzureichender Sensibilisierung und Prävention könnte es weiterhin zu vielen vermeidbaren Lungenkrebsfällen kommen. Daher sind nicht nur die Betroffenen, sondern auch politische Entscheidungsträger aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um das Radonrisiko zu minimieren. Weitere Informationen zu den Gefahren von Radon und zur Risikominimierung finden Sie auf der Website des BfS.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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