Britisches Sanktionspaket: Kampf gegen die russische Schattenflotte!

Oslo, Norwegen - Großbritannien hat heute umfassende Sanktionen gegen die russische Schattenflotte angekündigt. Mit diesen Maßnahmen, die Premierminister Keir Starmer während eines Treffens der nordeuropäischen Joint Expeditionary Force (JEF) in Oslo vorstellen wird, soll Druck auf Kremlchef Wladimir Putin ausgeübt werden, um seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die Maßnahmen stellen das bisher umfangreichste Sanktionspaket dar, das sich gegen Schiffe richtet, die seit Anfang 2024 Fracht im Wert von über 24 Milliarden Dollar (21 Milliarden Euro) befördert haben. Bis zu 100 Öltanker sollen sanktioniert werden, die beschuldigt werden, den illegalen Krieg zu finanzieren und kritische Infrastruktur in Europa zu gefährden, berichtet ZVW.

Die sogenannte Schattenflotte besteht aus einer Vielzahl von älteren und schlecht gewarteten Tankern mit unklaren Eigentumsverhältnissen. Diese Schiffe umgehen gezielt den westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte und transportieren zudem gestohlenes Getreide aus der Ukraine. Diese Taktik ist Teil einer Strategie Russlands, internationale Sanktionen zu umgehen, indem es auf eine Flotte zurückgreift, die etwa 400 bis 460 Tanker umfasst, was 10-15 Prozent der weltweiten Tankerkapazitäten entspricht, so Tagesschau.

Gesammelte Informationen zu Sanktionen und Auswirkungen

Die EU bereitet ein ähnliches Sanktionspaket vor und hat im Sommer 2024 bereits einzelne Öltanker aus der Schattenflotte sanktioniert. Insgesamt wurden von der EU knapp 80 und von den USA 183 Schiffe sanktioniert, was die Komplexität bei der Identifizierung der wahren Eigentümer der Schiffe verdeutlicht. Russland nutzt Strohmänner und Offshore-Firmen, um die Tanker zu erwerben, was die Nachverfolgung erschwert. Sanktionen, die westlichen Unternehmen den Zugang zu Finanzierung und Versicherung für die russischen Ölexporte verbieten, haben die Preise für Rohöl bereits in die Höhe getrieben. Der Brent-Ölpreis stieg um bis zu 2 % auf 81,50 Dollar pro Barrel, berichtet Tagesschau.

Die Schattenflotte transportiert nicht nur Öl, das größtenteils nach China und Indien geliefert wird, sondern ist auch für mehrere Zwischenfälle verantwortlich, darunter mutmaßliche Sabotageakte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee. Diese Vorfälle werfen Fragen zur militärischen Nutzung der Flotte auf, da die Unterwasserinfrastruktur für Großbritannien von entscheidender Bedeutung ist – 99 Prozent der internationalen Telekommunikationsdaten werden darüber transportiert.

Russland hat bis zu 10 Milliarden Dollar in den Aufbau dieser Schattenflotte investiert und konnte im Juni 2024 täglich 4,1 Millionen Barrel Öl transportieren, was 70 % der maritimen Ölausfuhren des Landes ausmacht. Trotz der Sanktionen steigen die Einnahmen Russlands aus Öl- und Gasverkäufen, die 2024 aufgrund gestiegener Preise um 26 % auf 11,13 Billionen Rubel (107 Milliarden Euro) angehoben werden konnten. Inwieweit diese neuen Sanktionen den Kreml zur Rückkehr an den Verhandlungstisch bewegen werden, bleibt offen.

Details
Vorfall Sanktionen
Ort Oslo, Norwegen
Schaden in € 21000000000
Quellen