Chaos bei der BVG: Straßenbahnlinien in Berlin drohen Stilllegung!

Aktuelle Entwicklungen zur maroden Straßenbahnlinie 21 in Friedrichshain-Kreuzberg: Ausfälle, Ersatzbusse und geplante Stilllegungen.
Aktuelle Entwicklungen zur maroden Straßenbahnlinie 21 in Friedrichshain-Kreuzberg: Ausfälle, Ersatzbusse und geplante Stilllegungen. (Symbolbild/NAG)

Friedrichshain, Deutschland - Die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) sieht sich mit erheblichen Herausforderungen im Straßenbahnnetz konfrontiert. Seit Monaten kommt es zu zahlreichen Ausfällen auf über 18 Kilometern Straßenbahnlinien in Pankow. Besonders betroffen sind die Linien M1 und M13 sowie die Linie 50, wo Busse anstelle von Straßenbahnen eingesetzt werden mussten. Dies gilt besonders für die M1, die nördlich des U-Bahnhofs Eberswalder Straße und auf der gesamten Linie 50, sowie die M13 westlich der Prenzlauer Allee, wo der Ersatzverkehr planmäßig bis Ende Juni aufrechterhalten werden soll.

Die Probleme wurden durch unzureichende Kapazitäten beim Ersatzverkehr verstärkt, was zu überfüllten Bussen und sogar zu körperlichen Auseinandersetzungen unter Fahrgästen führte. Obwohl die BVG mittlerweile die Anzahl der eingesetzten Busse erhöht hat, bestehen weiterhin erhebliche Verspätungen. Berichten zufolge müssen Fahrgäste teils bis zu einer halben Stunde auf die reguläre Beförderung warten.

Marode Gleise der Linie 21

Ein besonderer Blickfall liegt auf der Straßenbahnlinie 21. Die Gleise sind stark verschlissen, besonders zwischen Boxhagener Straße und Marktstraße, was bereits zu Ankündigungen einer Teilstilllegung führte. Dies wurde auf einem Sprechtag des Berliner Fahrgastverbandes Igeb bekannt gegeben. Andrea Paulo, die für die Infrastruktur der BVG verantwortlich ist, schätzt, dass die Strecke bis Ende 2025 noch in Betrieb bleiben kann. Eine frühere Sperrung zwischen Holteistraße und dem S-Bahnhof Rummelsburg ist ebenso möglich.

Die BVG hat nicht nur mit den maroden Gleisen zu kämpfen, sondern sieht sich auch mit Widerstand von Anwohnern konfrontiert. Über 1000 Einwendungen gegen die vorgeschlagene neue Streckenführung über Marktstraße – Ostkreuz – Wühlischplatz wurden eingereicht, hauptsächlich aufgrund von Bedenken bezüglich zu erwartender Lärmemissionen. Das Planfeststellungsverfahren zieht sich bereits seit Jahren und die BVG plant, keine weiteren Gelder in die Sanierung der Gleise zu investieren.

Zukunft und Instandhaltungsarbeiten

Die BVG plant zudem eine Grundinstandsetzung der Gleise, die einen kompletten Neuaufbau erforderlich macht. Die letzten Flickarbeiten fanden im November 2024 statt. Ein neues Wendegleis am Blockdammweg befindet sich im Bau, eine Inbetriebnahme jedoch wird nicht vor dem zweiten Quartal 2026 erwartet. Der Abschnitt zwischen dem Bahnhof Rummelsburg und dem Blockdammweg könnte weiterhin befahrbar bleiben, wird jedoch vom restlichen Netz isoliert.

Zusätzlich ist die Anbindung aus Richtung Boxhagener und Marktstraße in Friedrichshain ab Herbst 2025 gefährdet, was die Situation für viele Fahrgäste weiter komplex macht. Immer wieder müssen die Fahrgäste sich auf alternative Beförderungsarten einstellen, während die BVG in ständigen Gesprächen mit dem Senat und den Bezirksämtern über mögliche Lösungen ist.

Die anhaltenden Probleme im öffentlichen Verkehr werfen Fragen zur zukünftigen Erreichbarkeit und zur allgemeinen Infrastruktur der Stadt auf. Die BVG steht vor der Herausforderung, die notwendigen Instandhaltungen und Neuausstellungen umzusetzen, während sie gleichzeitig die Bedürfnisse der Fahrgäste im Blick behält.

Weitere Details und Hintergründe zu den Entwicklungen können bei nd-aktuell.de und berliner-kurier.de nachgelesen werden.

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Ort Friedrichshain, Deutschland
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