DAZN zieht sich zurück: Finanzielle Krise der Ligue 1 droht!
Ligue 1, Frankreich - DAZN hat überraschend den Vertrag mit der Ligue 1 gekündigt, was die Zukunft des französischen Fußballs stark belastet. Diese Entscheidung folgte auf monatelange Streitigkeiten zwischen dem Fußballverband und dem Streaming-Anbieter. Ludwig Wiegmann von derwesten.de berichtet, dass DAZN eine Vertragsstrafe von rund 100 Millionen Euro zahlen und ausstehende Zahlungen in Höhe von 140 Millionen Euro begleichen muss. Der ursprüngliche Vertrag war bis zum Jahr 2029 gültig.
Die Streitursachen sind vielfältig. DAZN zeigte sich unzufrieden mit dem fehlenden Engagement des Fußballverbands im Kampf gegen Piraterie sowie mit den enttäuschenden Abo-Zahlen. In diesem Kontext wurde DAZN auch erstmals seit Februar 2025 berichtet, dass Zahlungen zurückgehalten wurden, was zu einem massiven Konflikt führte und die Liga in eine rechtliche Auseinandersetzung stürzte. Ein Mediator wurde hinzugezogen, doch DAZN wies den Vorschlag zurück, die Zahlungsbedingungen zu erfüllen. Dies ist bereits das zweite Mal in fünf Jahren, dass die Ligue 1 mit einem Medienpartner in eine solche Krise gerät. Damals trat MediaPro nach wenigen Monaten aus einem Vertrag aus und hinterließ eine finanzielle Lücke.
Finanzielle Konsequenzen für Ligue 1
Die französischen Profiklubs sind stark von den Einnahmen aus Fernsehgeldern abhängig. Wie awfulannouncing.com anmerkt, gerät die Ligue 1 nun in eine akute finanzielle Krise, in der die Klubs, darunter Olympique Lyon, um ihre Existenz bangen. Die Gesamteinnahmen der Liga aus nationalen Medienrechten betrugen zuvor etwa 500 Millionen Euro jährlich, doch diese Zahl wird voraussichtlich größtenteils weiter sinken und die Klubs müssen möglicherweise Spieler verkaufen, um ihre finanzielle Stabilität zu sichern.
Die Ligue 1 hatte das Ziel, eine Milliarde Euro aus den Medienrechten zu generieren, musste jedoch aufgrund der Probleme auf niedrigere Einnahmen von rund 400 Millionen Euro pro Saison zurückgreifen. Diese Situation wird von der Gründung eines eigenen TV-Senders durch den Fußballverband FFF begleitet, wobei DAZN Unterstützung anbietet. Die Unsicherheit über die Medienrechte könnte auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Klubs gefährden und sich negativ auf die Transfermärkte auswirken.
Künftige Entwicklungen und Herausforderungen
Parallel zu diesen Herausforderungen stehen auch die Verhandlungen über die nationalen Medienrechte in anderen Ligen wie der Bundesliga still. Laut kicker.de hat die Ligue 1 einen neuen TV-Rechtevertrag, der jedoch Einnahmen auf einem niedrigeren Niveau als zuvor garantiert. DAZN und BeIN Sports werden die Live-Rechte für Ligue 1 und Ligue 2 verwalten, während Canal Plus sich aus dem Bieterverfahren zurückgezogen hat, was die Verhandlungen zusätzlich erschwert.
Die aktuelle Lage zeigt, wie fragil die finanzielle Struktur der Ligue 1 ist. Klubs müssen nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch ihre Strategien überdenken, um im internationalen Wettbewerbsumfeld bestehen zu können. Um die Bilanzen zu glätten, könnte der Verkauf von Spielern zur Zwangsmaßnahme werden, eine Entwicklung, die Fans und Experten gleichermaßen mit Sorge betrachten.
Details | |
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Vorfall | Skandal |
Ursache | Finanzielle Krise, Mangelnde Unterstützung, Digitale Piraterie |
Ort | Ligue 1, Frankreich |
Schaden in € | 240.000.000 |
Quellen |