Deutsche Wirtschaft wackelt: Unsicherheit dämpft Aufschwung vor der Wahl!

Das DIW-Konjunkturbarometer analysiert die wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland am 26.02.2025, beleuchtet Unsicherheiten und Zukunftsaussichten.
Das DIW-Konjunkturbarometer analysiert die wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland am 26.02.2025, beleuchtet Unsicherheiten und Zukunftsaussichten. (Symbolbild/NAG Archiv)

Deutschland - Nach den Bundestagswahlen wird bis Ostern eine neue handlungsfähige Bundesregierung in Deutschland angestrebt. Diese Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, in dem die Unsicherheit über verschiedene Herausforderungen die wirtschaftliche Situation des Landes stark belastet. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung berichtete, führt der US-Präsident Donald Trump mit seiner handelspolitischen Ausrichtung zu einer verstärkten Unsicherheit auf den Weltmärkten. Die bereits beschlossenen Zollerhöhungen auf Stahl und Aluminium stellen eine große Herausforderung dar, und weitere Zölle auf Automobilimporte und pharmazeutische Produkte könnten folgen. Dies könnte dramatische Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben.

Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank und eine leichte wirtschaftliche Erholung im Euroraum könnten der deutschen Wirtschaft etwas Auftrieb geben, jedoch bleibt die fundamentale Situation angespannt. Strukturelle Anpassungsprozesse und höhere Produktionskosten belasten die Industrie weiterhin. So ist die Industrieproduktion im Dezember gesunken, und die Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage im Februar negativ ein. Trotz einer leichten Aufhellung der Geschäftserwartungen in der ifo-Konjunkturumfrage, insbesondere hinsichtlich der Auftragslage, ist eine Trendwende noch nicht abzusehen.

Unsicherheiten bremsen Investitionen

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten, sowohl im Inland als auch im internationalen Kontext, bremsen die Investitionstätigkeit. Die andauernde Schwäche im Verarbeitenden Gewerbe hat nicht nur Auswirkungen auf die Branche selbst, sondern auch auf damit verbundene Unternehmensdienstleister. Arbeitsplatzabbau wird verzeichnet, jedoch bleibt die Arbeitslosigkeit bislang auf niedrigem Niveau.

Ein weiteres bedeutendes Element sind mögliche fiskalische Impulse, die in den kommenden Monaten Dienstleistungen stärken könnten. Das DIW-Konjunkturbarometer zeigt zwar einen leichten Aufwärtstrend, jedoch bleibt die wirtschaftliche Erholung weiterhin mühsam. Eine längere Regierungsbildung oder unerwartete Zollerhöhungen aus den USA könnten die positive Entwicklung gefährden.

Globale Unsicherheit und ihre Auswirkungen

Die von Wirtschaftsdienst analysierte globale wirtschaftspolitische Unsicherheit hat seit Anfang 2018 zugenommen, was tendenziell zu einer Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Aktivität führt. Die exportorientierten deutschen Unternehmen sind besonders von Investitionsgütern abhängig und spüren die negativen Effekte globaler Unsicherheit. So zeigen Schätzungen, dass die deutsche Industrieproduktion bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 um bis zu 1,5 % durch solche Unsicherheiten gedrückt wurde.

Ereignisse wie die US-Präsidentenwahl, die Brexit-Abstimmung oder die Terroranschläge von 2001 haben deutlich gezeigt, wie Unsicherheitsschocks die Geschäftsaussichten und die Investitionsbereitschaft beeinflussen können. Die Bedingungen, unter denen diese Unsicherheit entsteht, sind vielfältig, und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft können variieren. Allerdings bleibt die langfristige Fähigkeit der deutschen Wirtschaft, diesen Herausforderungen zu begegnen, ein Fokus der politischen und wirtschaftlichen Diskussion.

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Ort Deutschland
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