Dresden im Betrugsstrudel: Eine Million Euro durch Cybertrading abgezockt!

Dresden, Deutschland - In einem Verfahren vor dem Landgericht Dresden wird einem 50-jährigen Deutsch-Israelis, Michael B., gewerbsmäßiger Bandenbetrug in 39 Fällen vorgeworfen. Der Angeschuldigte soll zwischen November 2019 und Mai 2021 rund 961.779 Euro von deutschen Anlegern kassiert haben. Geschädigte in Deutschland haben einen Vermögensschaden von insgesamt etwa 12 Millionen Euro erlitten – und weltweit beläuft sich der Schaden auf schätzungsweise 300 bis 500 Millionen Euro. Dies berichtete die Sächsische Zeitung.

Die Ermittlungen gegen die Betrügerbande, die unter dem Begriff „Cybertrading“ bekannt ist, dauern seit Juni 2020 an. Den Opfern wurden vermeintliche Geldanlagen in Form von Anlagen, Optionen, Devisen und Kryptowährungen schmackhaft gemacht, wobei die Täter regelmäßig hohe Gewinne versprachen. Diese Betrüger operierten über Callcenter in Serbien und Zypern und nutzten oft falsche Aliasnamen sowie Telefonnummern, um Misstrauen zu vermeiden.

Die Methoden der Betrüger

Die Geschädigten wurden durch gezielte Werbung auf Internetportalen wie profitix.com und commercewealth.com auf die Betrugsangebote geleitet. Die Methode umfasste die Einrichtung von Kundenkonten auf gefälschten Handelsplattformen, wo die Anleger häufig hohe Summen transferierten, in dem Glauben, dass ihr Geld gewinnbringend investiert würde. Von den eingezahlten Beträgen wurden lediglich maximal drei Prozent an die Geschädigten ausgezahlt, weswegen viele von ihnen hohe Verluste erlitten haben.

Insgesamt sind mehr als 120 Anleger betroffen, wobei die Anlagesummen zwischen knapp 2.000 Euro und 100.000 Euro variieren. Einige Geschädigte setzten alles auf eine Karte und überwiesen mehrfach hohe Beträge. Der Hauptangeklagte, Michael B., erhielt ein monatliches Festgehalt von 1.000 Euro sowie Provisionen in Höhe von 323.489 Euro und bestreitet jegliches Wissen über betrügerische Aktivitäten. Er behauptet, lediglich als Berater tätig gewesen zu sein und habe nach einer Trennung von seiner Familie einen Job auf Zypern gesucht, bevor er nach Belgrad zog.

Internationale Ermittlungen und Verhaftungen

Die Ermittlungen werden nicht nur von der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, sondern auch von internationalen Partnern wie der EU-Agentur Eurojust sowie der Justiz und Polizei aus Serbien und Zypern unterstützt. Insgesamt wurden 22 Objekte, vorwiegend in Zypern und Belgrad, durchsucht. Im Herbst 2024 konnte ein 24-jähriger Ukrainer auf Zypern festgenommen werden, der als mutmaßlicher Haupttäter gilt. Michael B. wurde am 25. Oktober 2024 in Prag auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls verhaftet und sitzt seit November 2024 in Untersuchungshaft.

Die Taten sind Teil eines größeren, organisierten Betrugs, der auf Privatpersonen aus Deutschland und Österreich abzielt. Die Ermittler schätzten den Gesamtschaden auf mindestens 115 Millionen Euro, und auch in anderen Ländern sind Opfer dieser Betrugsmasche aufgetreten. Trotz des engagierten Vorgehens der Polizei florieren derartige betrügerische Portale weiterhin und schädigen viele Anleger. Die umfassenden Recherchen, die Mordermittlungen und Berichte über die skrupellosen Methoden der Betrüger sind unter anderem auf der Plattform Tagesschau dokumentiert worden.

Details
Vorfall Betrug
Ort Dresden, Deutschland
Festnahmen 2
Schaden in € 12000000
Quellen