EU verhängt Rekordstrafen gegen Apple und Meta – Was bedeutet das für uns?

Brüssel, Belgien - Die EU-Kommission hat am 23. April 2025 erstmals empfindliche Geldstrafen gegen die Technologieunternehmen Apple und Meta verhängt. Diese Strafen belaufen sich auf 500 Millionen Euro für Apple und 200 Millionen Euro für Meta, und sind die ersten, die im Rahmen des vor mehr als einem Jahr in Kraft getretenen Digital Markets Act (DMA) ausgesprochen wurden. Der DMA zielt darauf ab, marktbeherrschende Unternehmen daran zu hindern, kleinere Anbieter zu benachteiligen und mehr Wettbewerb im digitalen Sektor zu ermöglichen. Die Geldstrafen wurden verhängt, weil beide Unternehmen gegen die Bestimmungen des DMA verstoßen haben.

Die Vorwürfe gegen Apple basieren auf der Behauptung, dass das Unternehmen App-Entwickler daran gehindert hat, Nutzer über alternative Zahlungsmöglichkeiten zu informieren, die außerhalb des App-Stores verfügbar sind. Diese Praxis wurde als wettbewerbswidrig eingestuft, da sie den Zugang der Verbraucher zu potenziell günstigeren Angeboten einschränkt. Apple plant, diese Entscheidung juristisch anzufechten und bezeichnete die Maßnahmen der Kommission als unfair. Das Unternehmen argumentiert, dass es bereits erhebliche Investitionen getätigt hat, um die Vorgaben des DMA einzuhalten und sieht sich gezwungen, Technologie kostenlos abzugeben.

Meta und die Verwendung persönlicher Daten

Die Strafe für Meta hängt mit dessen „Zustimmen oder Bezahlen“-Modell zusammen, das europäische Nutzer zwingt, zwischen einer werbefreien kostenpflichtigen Version und einer kostenlosen Version, die personalisierte Werbung beinhaltet, zu wählen. Die EU-Kommission stellt fest, dass dieses Modell den Nutzern keine echte Wahl bezüglich ihrer Daten bietet, wie es der DMA vorschreibt. Meta hat bereits eine modifizierte Version des Modells eingeführt, die weniger personenbezogene Daten verwendet. Diese wurde jedoch aus dem Zeitraum zwischen März 2024 und November 2024 ins Visier genommen.

Beide Unternehmen haben nun zwei Monate Zeit, um nach den Forderungen der EU zu handeln. Ansonsten drohen zusätzliche tägliche Geldstrafen. Apple und Meta müssen daher alle erforderlichen technischen und kommerziellen Einschränkungen beseitigen, die die Vorschriften der EU verletzen. Im Hintergrund dieser rechtlichen Auseinandersetzungen stehen geopolitische Spannungen zwischen den USA und der EU, wobei die US-Bundeshandelskommission (FTC) den DMA als eine Art Besteuerung für amerikanische Unternehmen ansieht. Trotz dieser Spannungen versichert die EU-Kommission, dass die Verfahren gegen die US-Techunternehmen nicht direkt mit aktuellen Handelskonflikten in Verbindung stehen.

Relevanz der Strafen

Die verhängten Strafen von 700 Millionen Euro sind zwar erheblich, sie machen jedoch nur etwa 0,1% des Jahresumsatzes beider Unternehmen aus. Apple wies im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 400 Milliarden US-Dollar (etwa 370 Milliarden Euro) auf, während Meta etwa 165 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete. Zukünftige Verstöße könnten jedoch deutlich härter bestraft werden. Die maximale Strafe unter dem DMA beträgt bis zu 10% des weltweiten Jahresumsatzes, was für Wiederholungstäter sogar auf 20% ansteigt.

Die Entscheidungen der EU-Kommission könnten nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen haben, sondern auch auf die künftigen Beziehungen zwischen den USA und der EU im Bereich der Technologie. In der Vergangenheit gab es bereits kritische Stimmen aus den USA, die argumentieren, dass europäische Regelungen wie der DMA unfair gegenüber amerikanischen Unternehmen sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Strafen gegen Apple und Meta einen bedeutsamen Schritt im Rahmen der neuen EU-Technologieverordnung darstellen. Diese Maßnahmen sind Teil eines breiteren Ansatzes der EU, um monopolistische Strukturen im digitalen Sektor zu bekämpfen und die Rechte der Verbraucher zu stärken. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie beide Unternehmen auf die aufgelegten Anforderungen reagieren und ob sie erfolgreich gegen die Strafen Berufung einlegen können.

saechsische.de berichtet, dass die EU-Kommission diese Strafen verhängt hat, um größere Transparenz und Fairness im Wettbewerb der digitalen Märkte zu gewährleisten. macrumors.com ergänzt, dass Apple und Meta innerhalb von 60 Tagen den Vorgaben nachkommen müssen, oder sie sehen sich weiteren finanziellen Konsequenzen gegenüber. Schließlich erläutert zeit.de, dass die geopolitischen Implikationen dieser Strafen möglicherweise auch die transatlantischen Beziehungen beeinflussen könnten.

Details
Vorfall Betrug
Ursache Verstoß gegen das Gesetz über digitale Märkte, Wettbewerbsverzerrung
Ort Brüssel, Belgien
Schaden in € 700000000
Quellen