Eugen Schlachter verlässt die Grünen: Ein Rückblick auf 30 Jahre Karriere

Biberach, Deutschland - Der prominente Politiker Eugen Schlachter hat seinen Wechsel von den Grünen zur FDP vollzogen. In einem Interview mit der FAZ äußerte der 68-Jährige, dass er sich von den Grünen entfremdet fühle und die Partei sich zunehmend von ihm entfernt habe. „Ich möchte politisch aktiv bleiben, ohne negativ über die Partei zu sprechen“, erklärte Schlachter, der bis 2011 Mitglied des baden-württembergischen Landtags war.
Schlachter, der als „eigentlicher Erfinder und ständiger Organisator“ des politischen Aschermittwochs der Grünen in Biberach gilt, begründet seinen Schritt mit verschiedenen Unzufriedenheiten. Dazu gehört das Verhalten des Landesverbandes der Grünen sowie der Fraktion und Ministerpräsident Kretschmann, denen er vorwirft, seine Vorschläge und Bitten oft ignoriert zu haben. In seinen kritischen Äußerungen betont er zudem, dass die Mehrheit der Partei ein anderes Mindset habe und keine Verantwortung übernehme.
Kritik an den Grünen
Einen konkreten Anlass für seine Kritik sieht Schlachter in der bisherigen Reaktion auf gewaltsame Proteste von Bauern, bei denen er keine Informationen vom innenpolitischen Sprecher Oliver Hildenbrand erhielt, sondern von Innenminister Thomas Strobl. Diese fehlende Kommunikation hat ihn zusätzlich enttäuscht. Der Austausch und die Möglichkeit für einen Dialog seien auf Parteitagen durch ein Losverfahren stark eingeschränkt.
Schlachter plant, sich fortan bei der FDP zu engagieren. Er zeigt sich optimistisch, dass dort seine Anliegen besser Gehör finden werden. In der Schwäbischen äußerte Schlachter, dass er die geringen Fortschritte in der Wasserkraftnutzung in Deutschland im Vergleich zu Österreich bemängelt und essentielle Anträge zur Verbesserung häufig von der FDP und nicht von den Grünen stammen.
Politische Visionen und Engagement
Schlachter möchte sich auch bei einem Volksbegehren der FDP gegen eine Vergrößerung des Landtags engagieren und hat vor etwa drei Wochen offiziell aus den Grünen ausgetreten. Seine politische Karriere begann er Ende der 1980er Jahre mit dem Eintritt in die Grünen und war unter anderem Mitgründer von „UnternehmensGrün“, dem Bundesverband der Grünen Wirtschaft, wo er im Vorstand als Schatzmeister tätig war.
Sein Wechsel zur FDP wird am Freitag in einer Pressekonferenz der Partei vorgestellt, wo er alszahlreiche Unterstützung durch seine früheren politischen Kontakte erwartet. Schlachter hat sich in verschiedenen Ämtern eine Reputation erarbeitet und war unter anderem bei der Bundestagswahl 2013 im Wahlkreis 292 aktiv, konnte jedoch den Einzug ins Parlament nicht schaffen. Seine Zeit im Landtag von 2008 bis 2011 war geprägt von einem respektvollen Umgang mit FDP-Kollegen, was nun seinen Schritt zu deren Seite verstärkt.
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Ort | Biberach, Deutschland |
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