Gewalt an Schulen in Bayern: Alarmierende Zahlen und Ursachen!
Bayern, Deutschland - Die Gewalt an Schulen in Bayern hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, wie aktuelle Zahlen zeigen. Insbesondere in Niederbayern und Oberbayern sind die Fälle von Gewalt- und Körperverletzungsdelikten angestiegen. So berichtet die Passauer Neue Presse, dass die Gewaltkriminalität 2024 um 12,8 % auf 778 Fälle gestiegen ist, im Vergleich zu 690 Fällen im Jahr 2023. In Oberbayern wurden 2024 insgesamt 269 Fälle registriert, während die Zahlen in Niederbayern mit 58 Fällen stabil blieben.
Zusätzlich steht ein Anstieg der vorsätzlichen leichten Körperverletzungen zu Buche: Diese stiegen um 15,1 % auf 2252 Fälle im Jahr 2024 (2023: 1955). Damit sind diese Werte auf dem höchsten Niveau des letzten Jahrzehnts und übersteigen sogar die Zahlen vor der Corona-Pandemie. Im Jahr 2021 gab es 23 Fälle von Gewaltkriminalität in Niederbayern und 96 in Oberbayern.
Anstieg der minderjährigen Tatverdächtigen
Besonders auffällig ist der Anstieg der minderjährigen Tatverdächtigen. 2024 wurden in Bayern 1041 Kinder unter 14 Jahren bei vorsätzlichen leichten Körperverletzungen als Tatverdächtige registriert, 2023 waren es noch 799 und im Jahr 2021 nur 322. Auch die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität hat sich von 191 im Jahr 2021 auf 643 im Jahr 2024 erhöht.
Die Süddeutsche Zeitung skizziert mögliche Ursachen für diese besorgniserregenden Entwicklungen. Experten und das Kultusministerium stellen fest, dass jeder Fall ernst genommen werden muss. Körperliche und seelische Gewalt haben an Schulen nichts zu suchen. Besonderes Augenmerk wird auf die Umstände außerhalb der Schulen gelegt, die ebenfalls zur Gewaltzunahme beitragen. Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, verweist auf die Gewalterfahrungen im Elternhaus und den Einfluss sozialer Medien als prägende Faktoren für die Schülerinnen und Schüler.
Komplexität der Ursachen
Die Ursachen für schulische Gewalt sind vielschichtig. Laut einer Analyse auf schulische-gewaltpraevention.org spielen sowohl interne als auch externe Faktoren eine Rolle. Persönliche Merkmale, familiäre Hintergründe, schulische Gegebenheiten und Gemeindeprobleme beeinflussen das Verhalten von Jugendlichen. Insbesondere familiäre Armut, gewaltsame Erfahrungen zu Hause und ein negatives Schulklima tragen zur aggressiven Verhaltensweise bei.
Die zunehmend aggressiven Verhaltensweisen zeigen sich auch in der Beziehung zwischen Schülern und Lehrern. Ein negatives Lehrer-Schüler-Verhältnis, gepaart mit einem Mangel an emotionaler Unterstützung, kann das Risiko erhöhen, dass Kinder gewalttätig reagieren. Eine klare Forderung nach mehr Personal für Medienerziehung und Gewaltprävention, inklusive Schulpsychologen, wird lautstark geäußert, um dem entgegenzuwirken. Es besteht Einigkeit darüber, dass eine umfassende Strategie notwendig ist, um Gewalt an Schulen wirksam zu bekämpfen.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Zahlen und die Diskussionen um die Ursachen von Gewalt an Schulen in Bayern die Dringlichkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Nur durch gezielte Anstrengungen auf allen Ebenen kann die Sicherheit in Schulen verbessert und ein gewaltfreies Lernumfeld geschaffen werden.
Details | |
---|---|
Vorfall | Körperverletzung |
Ursache | Gewalterfahrungen im Elternhaus, Einfluss der digitalen Plattformen, Schulischer Misserfolg, negatives Schulklima, familiäre Armut, soziale Dimensionen |
Ort | Bayern, Deutschland |
Quellen |