Gleichstellung im Fokus: Protesttag für Menschen mit Behinderungen in Höxter!

Am Montag, den 5. Mai 2025, wird der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen begangen. In zahlreichen Städten in Deutschland sind Aktionen geplant, die auf die Herausforderungen und die Notwendigkeit der Inklusion aufmerksam machen sollen. Die Initiative Pro barrierefrei im Kreis Höxter äußert jedoch kritische Stimmen zu diesem Protesttag. Diese Gruppe empfindet den Tag als „voller Appelle, Veranstaltungen und politischer Lippenbekenntnisse“ und bemängelt, dass nach den Aktionen oft keine ernsthaften Veränderungen stattfinden.

Sie erinnern daran, dass in der Vergangenheit Veranstaltungen, wie die in Brakel, meist von Menschen mit Behinderungen selbst besucht wurden, wodurch der Effekt verpuffte. „Unser Protest findet an 364 Tagen im Jahr statt, am 5. Mai machen wir Pause“, so die Initiative. In Paderborn ist ein Protestmarsch unter dem Motto „Neustart Inklusion“ für den 10. Mai geplant, organisiert von der Aktion Mensch. Der Treffpunkt ist um 10:45 Uhr an der Herz-Jesu-Kirche.

Kritik und Reflexion

Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für inklusive Pastoral, sieht den Protesttag als wichtigen Anlass zur Reflexion über Inklusion und Exklusion in der Gesellschaft. Er betont, dass die Schaffung einer gerechten und inklusiven Gesellschaft ein Menschenrecht sei, kein Privileg. Die katholische Kirche in Deutschland hat sich dem Ziel der Inklusion verschrieben und unterstützt verschiedene Aktionen, um den Abbau von Barrieren voranzutreiben.

Hauke ruft dazu auf, gemeinsam an einer inklusiven Kirche und Gesellschaft zu arbeiten. Er weist darauf hin, dass der Schutz der Menschenwürde und grundlegender Menschenrechte im Zentrum der Bemühungen stehen sollte. In diesem Jahr wird der Protesttag auch als ein Tag der Hoffnung betrachtet, an dem eine inklusive Gesellschaft und Kirche gefordert wird.

Herausforderungen der Inklusion

Der Protesttag existiert seit über 30 Jahren und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir sind 10 Millionen – Menschenrechte sind nicht verhandelbar!“. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Bund, Länder und Kommunen dazu aufgerufen, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen aktiver zu fördern. Britta Schlegel, Leiterin der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention, hebt hervor, dass Inklusion ein staatlicher Auftrag ist, der auf dem Benachteiligungsverbot des Grundgesetzes und der UN-Behindertenrechtskonvention basiert.

Menschen mit Behinderungen in Deutschland sehen sich oft mit verschiedenen Barrieren konfrontiert, sei es im Arbeitsmarkt, im Bildungssystem, in der Gesundheitsversorgung oder beim Zugang zu barrierefreiem Wohnraum. Auch im Justizsystem gibt es Schwierigkeiten für Menschen mit Behinderungen, die sich gegen Diskriminierung wehren möchten. Es wird daher eine Notwendigkeit für maßgebliche Fortschritte bei der Inklusion besonders betont.

Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen bietet eine Plattform, um diese wichtigen Themen zu diskutieren und auf die gesellschaftlichen Missstände hinzuweisen. Mit Aktionen und Protesten soll ein kräftiger Impuls für die Zukunft gesetzt werden, sodass das Ziel einer inklusiven Gesellschaft endlich Wirklichkeit werden kann.

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