Norderstedt plant Wärme-Wende: 200 Millionen Euro für klimafreundliche Wärme!

Norderstedt, Deutschland - Norderstedt hat einen umfassenden Fahrplan für die kommunale Wärmeplanung vorgelegt, der die Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 unterstützen soll. Mit Investitionen von rund 200 Millionen Euro wollen die Stadtwerke Norderstedt den Ausbau des Fernwärmenetzes vorantreiben. Dieser Schritt ist besonders wichtig im Hinblick auf die steigenden Anforderungen durch das neu verabschiedete Wärmeplanungsgesetz, das bis spätestens 2028 die Erstellung lokaler Wärmepläne für alle Städte und Gemeinden in Deutschland vorsieht. Dabei sollen die Wärmepläne den Bürgern und Unternehmen Planungssicherheit geben und die Nutzung erneuerbarer Energien fördern, so Bundesregierung.
Der neue Wärmeplan umfasst insgesamt 38 Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit dem Hamburg Institut Consulting erstellt wurden. Er zielt darauf ab, einen nachhaltigen und effizienten Betrieb von Wärmeversorgungssystemen sicherzustellen. Eine Umfrage ergab, dass 75% der Bürger einen Ersatz ihrer Gasheizung durch das Fern- und Nahwärmenetz wünschen. Dennoch ist zu beachten, dass nur ein Drittel der Haushalte wirtschaftlich und ökologisch an das Fernwärmenetz angeschlossen werden kann. Bei etwa 70% der Haushalte werden dezentrale Lösungen wie Luftwärmepumpen oder Solarthermie-Anlagen notwendig sein, was die Notwendigkeit einer diversifizierten Energieversorgung unterstreicht.
Wärmeversorgung und technische Maßnahmen
Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende in Norderstedt und wird auch in Schleswig-Holstein gefördert, wo die Landesregierung eine Treibhausgasneutralität bis 2040 anstrebt. Zu den Kernpunkten der Planung gehört die effiziente Nutzung von Wärmeenergie in Gebäuden, Industrie und weiteren Bereichen. Maßnahmen wie der Ausbau von Fernwärmenetzen sowie der Einsatz innovativer Technologien sollen helfen, die CO2-Emissionen signifikant zu senken, wie die Stadtwerke Norderstedt betonen.
Aktuell sind 2000 Häuser an das Fernwärmenetz angeschlossen, während das Ziel darin besteht, diese Zahl bis 2040 auf 4500 Anschlüsse zu erhöhen. Norderstedt plant jährlich Investitionen von 10 bis 15 Millionen Euro, die auch den Bau neuer Leitungen in geeigneten Wohngebieten umfassen. Diese Infrastrukturmaßnahmen sollen nicht nur die Energieversorgung optimieren, sondern auch sichtbare Veränderungen im Stadtbild mit sich bringen.
Förderung für Eigentümer und kommende Veranstaltungen
Um private Hausbesitzer zu unterstützen, wird ein Förderprogramm eingerichtet, das Zuschüsse für Wärmedämm-Sanierungen anbietet. So können für Ein- und Zweifamilienhäuser bis zu 1300 Euro und für Gebäude mit drei Wohneinheiten bis zu 1700 Euro gefördert werden. Am 8. März wird zudem eine Wärmekonferenz im Kulturwerk am Stadtpark ausgerichtet, die Bürger und Experten zusammenbringen soll, um über die Umsetzung der Wärmeplanung zu diskutieren.
Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Wärmewende in Norderstedt. Die Stadtwerke arbeiten daran, die Energiepreise für Fernwärme wettbewerbsfähig zu gestalten, sodass sie etwa den aktuellen Gaspreisen entsprechen. Dies ist besonders relevant, da der Bund plant, bis 2040 80% der Wärmenetze mit erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu speisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Norderstedt eine klare Vision verfolgt, um den Herausforderungen des Klimawandels aktiv zu begegnen und eine nachhaltige Wärmeversorgung für alle Bürger zu gewährleisten.
Details | |
---|---|
Ort | Norderstedt, Deutschland |
Quellen |