Smudo von den Fantastischen Vier: AfD-Verbot längst überfällig!

Smudo der Fantastischen Vier äußert sich zur AfD und Rechtsextremismus. Er betont bedeutende gesellschaftliche Veränderungen.
Smudo der Fantastischen Vier äußert sich zur AfD und Rechtsextremismus. Er betont bedeutende gesellschaftliche Veränderungen. (Symbolbild/NAG)

Hamburg, Deutschland - Der Rapper Smudo von den Fantastischen Vier hat sich in einem aktuellen Interview zur ernsten politischen Lage in Deutschland geäußert. Er bezeichnet es als «Lichtblick», dass immer mehr Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen. Gleichzeitig betont Smudo, dass die Band nicht auf Demonstrationen auftreten möchte, da sie überzeugt ist, die Menschen würden auch ohne die Anwesenheit der Band erscheinen. Diese Position spiegelt einen tiefen Glauben an die Eigenverantwortung der Zivilgesellschaft wider. Smudo erklärt, dass die Fantastischen Vier in ihren Anfängen zwar antifaschistische Tendenzen hatten, sie sich jedoch nie als politische Band verstanden. In der heutigen Zeit, so sagt er, sei es „fast unmöglich“, unpolitisch zu sein.

Der Rapper hat sich über zwei Jahrzehnte gegen Rechtsextremismus engagiert. Dabei ist er insbesondere in Hamburg aktiv und unterstützt den Verein «Laut gegen Nazis». Seiner Meinung nach ist es wichtig, sich gegen extreme Äußerungen zu positionieren. In diesem Kontext verweist Smudo auf aktuelle Umfragewerte zur Alternative für Deutschland (AfD), die besagen, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung gegen die Partei sind. Dies macht die Notwendigkeit eines Verbotsverfahrens gegen die AfD nach Ansicht des Musikers deutlich. Er ist der Überzeugung, dass solche Verfahren bereits früher hätten angestoßen werden müssen.

Rechtsextremismus und seine Folgen

Die Entwicklungen im Bereich des Rechtsextremismus in Deutschland sind alarmierend. Laut dem Verfassungsschutz ist die Gesamtzahl des rechtsextremistischen Personenpotenzials im Jahr 2023 auf 40.600 gestiegen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 1.800 Personen bedeutet. Das gewaltorientierte Potenzial beträgt etwa 14.500 Personen. Zudem gab es im Jahr 2023 insgesamt 25.660 rechtsextremistische Straftaten, was einen Anstieg von 22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der rechtsextremistischen Gewalttaten, die im Jahr 2023 auf 1.148 Fälle stiegen. Ein signifikanter Teil dieser Gewalt manifestiert sich in Körperverletzungsdelikten mit fremdenfeindlichem Hintergrund, die 874 Fälle erreichten. Diese Zunahme von Gewalttaten wird von Experten als direkte Reaktion auf die gesellschaftlichen Krisen und die politischen Debatten in Deutschland bewertet.

Die Rolle der Musikszene

Auch die rechtsextremistische Musikszene spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von extremistischen Ideologien. Im Jahr 2023 erreichte die Anzahl der rechtsextremistischen Musikveranstaltungen einen Höchststand. Die genaue Zahl ist zwar nicht verfügbar, bereits im Jahr 2022 wurden 257 solcher Veranstaltungen registriert. Diese Veranstaltungen sind identitätsstiftend für die rechtsextreme Szene und tragen aktiv zur Verbreitung ihrer Ansichten bei. Trotz eines Rückgangs der Besucherzahlen bei Live-Konzerten sind die rechtsextremistischen Demonstrationen im Jahr 2023 auf 367 gestiegen, was den höchsten Stand seit den Corona-Schutzmaßnahmen darstellt.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt es kritisch, dass Stimmen wie die von Smudo und den Fantastischen Vier Gehör finden. Ihr Engagement gegen Rechtsextremismus wird als notwendig erachtet, um das öffentliche Bewusstsein für diese bedrohliche Thematik zu schärfen und die gesellschaftlichen Werte von Toleranz und Demokratie zu erhalten.

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Ort Hamburg, Deutschland
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