Heinrich Hilgard: Vom Verfemten zum Ehrenbürger von Speyer!

Speyer, Deutschland - Am 10. April jährt sich der Geburtstag von Heinrich Hilgard, besser bekannt als Henry Villard, zum 190. Mal. Geboren in Speyer, hat Villard eine beeindruckende Karriere in den Vereinigten Staaten hingelegt, die ihn von einem Verfemten zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt machte. [Rheinpfalz] berichtet, dass die Hilgardstraße in Speyer an sein Andenken erinnert und sich zwischen der Diakonissenanstalt und anderen bedeutenden Orten erstreckt.

Henry Villard wurde am 10. April 1835 in Speyer als Sohn des Juristen Gustav Hilgard und seiner Frau Lisette Pfeiffer geboren. Im Jahr 1839 zog die Familie nach Zweibrücken, wo Villard seine schulische Ausbildung begann. Er besuchte zunächst die Grundschule und später das Gymnasium, welches er 1852 abschloss, nachdem er es ein Jahr zuvor aufgrund eines Vorfalls während des Pfälzischen Aufstandes verlassen hatte. [Wikipedia] Dies stellte den ersten Schritt in seiner bemerkenswerten Lebensreise dar.

Bildung und Emigration

Nach seinem Schulabschluss studierte Villard am Polytechnikum in München und an der Universität Würzburg, legte jedoch sein Jurastudium bald nieder. 1853 wanderte er in die USA aus und landete am 13. Oktober in New York City, ohne der englischen Sprache mächtig zu sein. Mit finanzieller Unterstützung eines Großonkels fand er schließlich ein neues Zuhause in Belleville, Illinois, wo er seine Sprachkenntnisse weiter verbesserte und seinen Namen in Henry Villard änderte. [Wikipedia]

Im Jahr 1856 begann Villard, sich dem Journalismus zuzuwenden, als er das deutschsprachige Volksblatt in Chicago übernahm. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs agierte er als Kriegsberichterstatter, was seine Sichtweise und Berichterstattung über politische Themen in den USA maßgeblich prägte. Zu den bedeutendsten Wendepunkten in Villards Leben zählt zudem seine Ehe mit Fanny Garrison, der Tochter des bekannten Abolitionisten William Lloyd Garrison. [Wikipedia]

Einfluss und Erbe

Im Laufe seiner Karriere engagierte sich Villard stark im Ausbau des amerikanischen Eisenbahnwesens und wurde Präsident mehrerer Bahngesellschaften. Besonders hervorzuheben ist seine Rolle bei der Fertigstellung der Northern Pacific Railroad im Jahr 1883. Darüber hinaus war Villard Partner von Thomas Alva Edison und spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung der General Electric Company. [Rheinpfalz] Auch in seiner Heimat blieb er aktiv: Er stiftete ein Waisenhaus in Zweibrücken, die Hilgardschule, und unterstützte den Bau der Gedächtniskirche in Speyer.

Sein unermüdlicher Einsatz für Speyer wurde 1895 mit dem Titel Ehrenbürger gewürdigt. Eine Büste und die Hilgardstraße in der Stadt sind sichtbare Zeichen seines bleibenden Erbes. Henry Villard verstarb am 12. November 1900 in Dobbs Ferry, New York. [Wikipedia] Seine Lebensgeschichte ist nicht nur ein Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten von Migranten in der Neuen Welt, sondern unterstreicht auch, wie ein Individuum, das einst in den Schatten gestellt wurde, Einfluss und Anerkennung in seiner Heimat erlangen kann.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Speyer, Deutschland
Quellen