Krise der Sicherheit? Anstieg bei Gewalt und Diebstählen in Deutschland!

Die Kriminalstatistik vom 27.03.2025 zeigt signifikante Rückgänge der Rauschgiftkriminalität im Kreis Offenbach und mehr.
Die Kriminalstatistik vom 27.03.2025 zeigt signifikante Rückgänge der Rauschgiftkriminalität im Kreis Offenbach und mehr. (Symbolbild/NAG Archiv)

Der Kreis Darmstadt-Dieburg gilt als eine der sichersten Regionen in Deutschland, so berichtet Primavera24. Laut der aktuellen Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Südhessen belegt der Kreis mittlerweile den viertsichersten Platz in Hessen. Erfreuliche Neuigkeiten gibt es auch in Bezug auf die Kriminalität: Erstmals nach der Pandemie verzeichnen die Sicherheitsbehörden einen Rückgang bei Straßenkriminalität und Diebstahldelikten in dieser Region.

Besonders auffällig ist der Rückgang der Rauschgiftkriminalität, die im benachbarten Kreis Offenbach um fast 56 Prozent gesenkt werden konnte. Im Main-Kinzig-Kreis betrug der Rückgang sogar knapp 50 Prozent. Diese Rückgänge werden vor allem auf eine Verlagerung der Milieu-Kriminalität zurückgeführt.

Steigende Bedrohungen in anderen Bereichen

Dennoch sind nicht alle Statistiken positiv. Die Zahlen im Bereich Straßenraub, Gewaltkriminalität und Online-Kriminalität steigen weiterhin an. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier dem bevorstehenden Bericht des Polizeipräsidiums Unterfranken, der morgen die Statistik für den Bereich zwischen Alzenau und Eichenbühl präsentieren wird.

Im bundesweiten Kontext zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), dass im Jahr 2023 die erfassten Straftaten um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr anstiegen, was zu insgesamt 5.940.667 Fällen führt. Dies stellt die höchste Fallzahl seit 2016 dar. Auch die Aufklärungsquote konnte leicht auf 58,4 Prozent gesteigert werden, ein Anstieg um 1,1 Prozentpunkte.

Der Einfluss von sozialen und wirtschaftlichen Faktoren

Mehrere Faktoren wurden als Gründe für den Anstieg der Straftaten identifiziert. Hierzu zählen die erhöhte Mobilität nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen, wirtschaftliche Belastungen durch Inflation sowie eine hohe Zuwanderungsrate in Deutschland. Insgesamt wurden im letzten Jahr 2.246.767 Tatverdächtige erfasst, was einem Anstieg von 7,3 Prozent entspricht. Auffallend ist, dass 34,4 Prozent dieser Tatverdächtigen keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und diese Zahl um 13,5 Prozent gestiegen ist.

Im Bereich der Gewaltkriminalität gab es eine alarmierende Entwicklung, denn die Fallzahlen erreichten mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007 und stiegen um 8,6 Prozent im Vergleich zu 2022. Besonders hervorzuheben ist der Anstieg bei tatverdächtigen Kindern und Jugendlichen, wo die Zahlen um 17,0 respektive 14,4 Prozent gestiegen sind. Dies wirft Fragen hinsichtlich der sozialen Rahmenbedingungen in Deutschland auf.

Zusätzlich zeigen die Statistiken einen deutlichen Anstieg bei Diebstahlsdelikten, die um 10,7 Prozent auf 1.971.435 Fälle anstiegen. Der Ladendiebstahl stieg dramatisch um 23,6 Prozent auf 426.096 Fälle, was den höchsten Stand seit 2006 darstellt. Wohnungseinbruchdiebstähle stiegen um 18,1 Prozent, bleiben jedoch unter dem Niveau von 2019.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sicherheitslage im Kreis Darmstadt-Dieburg durchaus optimistisch ist, doch die bundesweiten Trends im Hinblick auf Gewaltkriminalität und andere Delikte bereiten Sorge und erfordern ein umfassendes Handeln seitens der Politik und der Sicherheitsbehörden.

Details
Quellen