Hoeneß kritisiert AfD: „Fußball muss für Integration stehen!“

München, Deutschland - Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat sich in jüngster Zeit gegen die politische Werbung für die Alternative für Deutschland (AfD) ausgesprochen. Er betont, dass er mit Spielern des Vereins sprechen würde, die Werbung für die umstrittene Partei machen, um deren Einstellungen zu hinterfragen. Diese klare Haltung hat Hoeneß bereits bei einer Trauerfeier für das Fußball-Idol Franz Beckenbauer zum Ausdruck gebracht, wo er seine ablehnende Meinung zur AfD bestätigte. Für Hoeneß steht fest, dass die Spieler aus eigener Überzeugung handeln sollten und nicht überfordert werden dürfen, wenn es darum geht, weltanschauliche Positionen einzunehmen.

In seinen Äußerungen verdeutlicht Hoeneß, dass er dem FC Bayern München seine Ansichten nicht aufzwingen möchte. Dennoch sieht er den Verein als Vorbild in Sachen Migration und Integration, da über 50% der Jugendlichen im Verein Migrationshintergrund haben. Er unterstützt aktiv Projekte gegen Rassismus, wie die Initiative „Rot gegen Rassismus“. Hoeneß plant, die Wahlausgänge während eines Spiels gegen die Eintracht Frankfurt zu verfolgen, da er den Wahltag als potenziellen Wendepunkt für die Gesellschaft betrachtet.

Besorgnis hinsichtlich Rassismus im Fußball

Besonders in Spanien haben die Liga und die königliche Fußballföderation eine ähnliche Kampagne unter dem HashTag #1voiceVSRACISM gestartet, um dem Rassismus im Sport entgegenzuwirken. Hoeneß‘ Besorgnis über den erstarkenden Rechtspopulismus wird auch von der jüngeren Generation von Spielern wie Jude Bellingham und Vinícius Júnior geteilt, die Frustration über das mangelnde Engagement der Verbände gegen rassistische Vorfälle äußern.

Die Herausforderungen für Fußball und Gesellschaft

Eine aktuelle Studie zu rassistischen Vorfällen in der Premier League zeigt, dass es häufig zu antisemitischen und rassistischen Äußerungen kommt, die durch Medienberichterstattung weiter verstärkt werden. Der Begriff „Farbenblindheit“ beschreibt die Annahme, dass in dem Sport nur die Leistung zählt, wodurch die damit verbundenen rassistischen Strukturen oft ignoriert werden. In der Bundesliga waren in der Saison 2020/21 20,6% der Spieler schwarz, jedoch war kein schwarzer Torwart zu finden. Diese Statistiken verdeutlichen die Ungleichheit innerhalb der Entscheidungsstrukturen des Fußballs, wo 87% der Führungspositionen im europäischen Männerfußball im Jahr 2022 von weißen Männern besetzt waren.

Die Notwendigkeit, bestehende Machtstrukturen zu hinterfragen und die Repräsentation ethnischer Minderheiten zu erhöhen, ist offensichtlich. Initiativen wie die von Hoeneß und die DFB-Kampagne sind essenzielle Schritte in der bekämpfung des Rassismus im Fußball, müssen jedoch von einem breiteren sozialen Bewusstsein begleitet werden. Um eine echte Veränderung herbeizuführen, müssen sowohl die Fans als auch die Funktionäre über das Thema Rassismus nachdenken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Details
Vorfall Rassismus
Ort München, Deutschland
Quellen