Revolutionäre Entdeckung: TDP-43-Verklumpungen bei ALS erfolgreich gestoppt!

Frankfurt am Main, Deutschland - Eine bahnbrechende Studie von Wissenschaftler*innen der Goethe-Universität Frankfurt hat neue Wege aufgezeigt, um der gefürchteten neurodegenerativen Erkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) entgegenzuwirken. Diese Krankheit, die jährlich 2500 Menschen in Deutschland betrifft, ist durch den Verlust motorischer Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark gekennzeichnet und führt schließlich zur Muskellähmung. Laut puk.uni-frankfurt.de wird ALS mit dem defekten Protein TDP-43 in Verbindung gebracht, das sich in schwer löslichen Aggregaten ansammelt und letztendlich zum Absterben der Nervenzellen führt.

Das Forschungsteam setzte Zellen gezielt unter Stressbedingungen, etwa durch Erhöhung der Temperatur, und stellte fest, dass TDP-43 aus dem Zellkern in sogenannte Stressgranula gelangte. Diese Granula fungieren als temporäre Schutzräume für wichtige Proteine. Indem die Wissenschaftler*innen den Austritt von TDP-43 aus dem Zellkern verhindern konnten, indem sie es an das Protein SUMO koppeln, wurde ermöglicht, dass TDP-43 in Kernkörperchen geleitet wird, wo es entweder korrigiert oder abgebaut werden kann. Ziel der Forschung ist die Entwicklung von medizinischen Wirkstoffen, die diese beiden Proteine miteinander in Verbindung bringen.

Die Rolle von TDP-43 in neurodegenerativen Erkrankungen

TDP-43 (TAR DNA-binding protein 43) ist nicht nur zentral für ALS, sondern auch für andere neurodegenerative Erkrankungen wie die Frontotemporale Demenz (FTLD) und Alzheimer. Wie in pubmed.ncbi.nlm.nih.gov beschrieben, ist TDP-43 an verschiedenen biologischen Prozessen beteiligt, darunter RNA-Metabolismus, Splicing-Regulation, mRNA-Stabilität und die Biogenese von miRNA. Dysfunktionen von TDP-43 sind mit einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen assoziiert, die mit der Neigung zur Aggregation, mitochondrialen Dysfunktionen und nicht-zell-autonomen Effekten auf Gliazellen einhergehen.

Weitere Untersuchungen zeigen die Bedeutung von TDP-43 für die Genomstabilität und die Expression von Genen. Bei den Erkrankungen, die mit TDP-43 assoziiert sind, treten häufig spezifische pathologische Aggregate auf, die auf eine prionenartige Verbreitung von Proteinaggregaten hindeuten. Diese Aggregationen können zwischen Zellen übertragen werden und spielen möglicherweise eine zentrale Rolle in der Pathogenese.

Forschung und therapeutische Ansätze

Die derzeitige Forschungslandschaft diversifiziert sich, indem sie potenzielle therapeutische Ziele für TDP-43 untersucht. So hebt eine Übersichtsarbeit hervor, dass gezielte Therapien, die kryptische Exons einbeziehen, vielversprechend sein könnten. Diese therapeutischen Ansätze könnten dabei helfen, die Aggregation zu verhindern oder bestehende Aggregate abzubauen. Der Bedarf an einer besseren Verständnis der molekularen Mechanismen, die der TDP-43-Pathologie zugrunde liegen, ist unerlässlich, um potenzielle Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die auf die Mechanismen der Proteinverbreitung abzielen, wie in pmc.ncbi.nlm.nih.gov erläutert.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass die Rolle von TDP-43 in der Neurodegeneration komplex und schlüssig ist. Die neuesten Ergebnisse bieten Hoffnung auf neue therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von ALS und verwandten Erkrankungen, die ein großes medizinisches Bedürfnis darstellen.

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Ort Frankfurt am Main, Deutschland
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