Gießen: Millionenprojekt „Innovationscampus“ für die Hochschule der Zukunft!

Gießen, Deutschland - Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) einen bedeutenden Fortschritt in der Hochschulbildung präsentiert. Heute wurde bekannt gegeben, dass die JLU die Ausschreibung „Lehrarchitektur. Hochschule der Zukunft gestalten“ gewonnen hat. Im Rahmen des Projekts „Innovationscampus JLU: Zukunft studieren“ (IC-JLU) werden in der ersten Förderphase bis 2029 rund 5,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Für eine zweite Förderphase ab 2030 werden etwa 2,4 Millionen Euro in Aussicht gestellt, wobei die genauen Bewilligungsbeträge in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.

Das Projekt zielt darauf ab, digitale Lehrformate zu fördern und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu erproben. Wissenschaftlich wird die Evaluation vom renommierten Team aus Prof. Dr. Edith Braun und Prof. Dr. Ute Christine Klehe durchgeführt. Ein zentrales Element des Innovationscampus ist die Entwicklung eines universitätsweiten Liberal Arts and Sciences Zertifikatsprogramms, das den Fokus auf „Future Skills“ legt.

Kooperationen und neue Studiengänge

Um den Arbeitsmarkt besser zu analysieren und die Studienprogramme anzupassen, strebt die JLU eine enge Kooperation mit regionalen Unternehmen an. Studierende haben die Möglichkeit, neue Fach-Tracks für Liberal Arts & Sciences zu entwickeln und sogar einen eigenen Masterstudiengang mit dem Titel „Future Innovation and Resilience“ zu gestalten. Hierdurch sollen innovative Kompetenzen vermittelt werden, die auf die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet sind.

Für praktische Erfahrungen werden drei Innovationswerkstätten eingerichtet, in denen hybride Lehr- und Prüfungsformate erprobt werden sollen. Die ersten Pilotkurse sind für das Wintersemester 2025/26 geplant. Eine Task Force der Hochschulleitung wird verantwortlich sein für die Integration der Ergebnisse in das Qualitätsmanagement und die Systemakkreditierung der Universität. Es bleibt jedoch wichtig, dass das Projekt sich flexibel anpassen kann, falls die Stiftung Kürzungen vornimmt.

Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Hochschulbildung

Die Digitalisierung spielt eine wesentliche Rolle in der Transformation der Hochschulbildung. Neue Technologien verändern die Arbeitswelt und fördern die Weiterbildung in den Bereichen Individualisierung, Flexibilität und Mobilität. Digitale Technologien können Hochschulbildung offener, gerechter und leistungsfähiger machen. In diesem Zuge unterstützt die Bund-Länder-Initiative ‚KI in der Hochschulbildung‘ zahlreiche Projekte, deren Ziel es ist, die KI-Kompetenzen von Studierenden und Hochschulpersonal zu stärken.

Laut Informationen des BMBF umfasst diese Initiative 54 Vorhaben, die an 81 Hochschulen durchgeführt werden. Zu den zukunftsorientierten Projekten zählen unter anderem die Entwicklung von KI-basierten Werkzeugen zur Unterstützung von Lehre und Verwaltung sowie die Schaffung von Lernplattformen. Diese Projekte werden die Verbesserung der Lehr- und Lernmethoden durch Künstliche Intelligenz sowie die Unterstützung individueller Lernprozesse und die Entwicklung interdisziplinärer Studiengänge fördern.

Insgesamt wird deutlich, dass die JLU mit dem Innovationscampus ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Hochschulbildung setzen möchte. Der Fokus auf digitale Formate und die enge Kooperation mit der Wirtschaft sind Schritte, die der Universität ermöglichen sollen, ihre Studierenden optimal auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Die Entwicklung innovativer Konzepte zur Hochschulbildung ist nicht nur lokal, sondern auch im gesamten deutschen Bildungssystem von Bedeutung.

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Vorfall Sonstiges
Ort Gießen, Deutschland
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