Schock an Gießener Schule: Abitur-Mottos entblößen düstere Abgründe!

Gießen, Deutschland - An der Liebigschule in Gießen sorgt ein Skandal um Mottovorschläge für die Abiturfeier 2026 für Aufregung. Schüler der Abiturstufe hatten die Möglichkeit, anonym Ideen einzureichen und darüber abzustimmen. Während einige Vorschläge humoristisch und harmlos waren, fanden sich auch geschmacklose und diskriminierende Mottos in der Liste. Unter den eingereichten Ideen war ein besonders verstörendes Motto zur Bücherverbrennung, das über die Hälfte der Stimmen erhielt. Dies brachte die Schulleitung, repräsentiert durch Schulleiter Dirk Hölscher, in einen Zustand des Schocks. Er bezeichnete die Situation als inakzeptabel und stellte das Abi-Komitee zur Rede, nachdem die Ergebnisse bekannt wurden, wie t-online.de berichtet.
Die Fachstelle für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention (DEXT) wurde eingeschaltet, um die Angelegenheit zu bewerten. DEXT kam zu dem Schluss, dass die Vorschläge strafrechtlich irrelevant und eher provokativ gemeint waren. Zudem äußerten Pädagogen der Liebigschule, dass sie keine Hinweise auf extremistisches Gedankengut bei den Schülern sehen. Oberstufenleiter Jens Schleenbecker vermutet, dass die Anonymität des Abstimmungsverfahrens zu den geschmacklosen Vorschlägen beigetragen hat und erwähnt, dass die Schüler möglicherweise das Ausmaß der Situation nicht vollständig erkannten.
Ursachen und Konsequenzen der Vorfälle
Die Schulleitung hält das anonyme Abstimmen für manipulierbar und befürchtet, dass dies zu verzerrten Ergebnissen geführt hat. Aktuell sind jedoch keine weiteren Konsequenzen für den Vorfall geplant. Die Schulleitung plant, die Ergebnisse einer neuen Abstimmung zu prüfen, um das Vertrauen der Schulgemeinschaft wiederherzustellen.
In der breiteren gesellschaftlichen Diskussion zeigt sich, dass nicht nur an der Liebigschule, sondern auch in anderen Schulen ein besorgniserregender Trend zu erkennen ist. Laut Informationen aus tagesschau.de werden in Chatgruppen unter Jugendlichen zunehmend menschenverachtende und extremistische Inhalte geteilt. Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen nehmen an Workshops teil, um den Umgang mit solchen Inhalten zu schulen. Ein Beispiel, das in einem Seminar genannt wurde, ist ein Meme, das einen erschreckenden Bezug zu Adolf Hitler herstellt.
In diesem Kontext wird deutlich, dass viele Kinder und Jugendliche oft nicht verstehen, was sie teilen. Inhalte mit rechtsextremistischen Symbolen und rassistischen Sprüchen sind bereits in der fünften Klasse verbreitet. Im vergangenen Jahr wurde die mobile Beratung 79 Mal an Schulen oder in Kommunen angefordert, wobei extremistische Tendenzen einen erheblichen Teil dieser Anfragen ausmachten. Die Beratungsstelle erhielt besonders nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 einen Anstieg von Anfragen. Dieses Problem wird auch durch die bevorstehende Auslaufe der Projekförderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kompliziert, die zur Unterstützung von Jugendlichen und Lehrern dient.
Der Vorfall an der Liebigschule ist somit Teil eines größeren Trends, der dringend die Aufmerksamkeit und responsiven Maßnahmen von Bildungs- und Sozialdiensten erfordert, um das Bewusstsein für extremistische Inhalte und deren Gefahren zu schärfen.
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Ort | Gießen, Deutschland |
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