Kassel führt umstrittene Übernachtungssteuer ein – was bedeutet das für Touristen?
Die Stadt Kassel hat am 5. Mai 2025 in einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung die Einführung einer Übernachtungssteuer beschlossen. Die Mehrheit der Vertreter stimmte für die Kontroversen umlagerte Abgabe, die seit Jahren Gegenstand öffentlicher Diskussionen ist. Ab dem 1. Juli 2025 müssen Gäste in Kasseler Hotels, Pensionen sowie bei gewerblichen und privaten Anbietern fünf Prozent des Netto-Übernachtungspreises pro Zimmer und Nacht entrichten. Insgesamt erwartet die Stadt bei dieser neuen Finanzierungsquelle Einnahmen von rund drei Millionen Euro jährlich, die zur Stärkung der touristischen und kulturellen Infrastruktur verwendet werden sollen.
Ursprünglich war geplant, einen festen Betrag von drei Euro pro Kopf und Übernachtung zu erheben, das Startdatum wurde jedoch auf den 1. Juli verschoben, um den Betrieben mehr Vorbereitungszeit zu geben. Die Steuer gilt nicht für Übernachtungen in Jugendherbergen sowie bei Klassenfahrten und Gruppenreisen von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren.
Kritik und Bedenken
Darüber hinaus gibt es besorgte Stimmen bezüglich sinkender Buchungszahlen und den negativen Auswirkungen auf die angrenzenden Branchen wie Gastronomie, Handel und Taxigewerbe. Die DEHOGA hat die Einführung der Steuer als nicht transparent kritisiert und fordert eine gezielte Stärkung des Tourismus. Im Vergleich zu anderen Städten: Während in Offenbach ebenfalls eine Abgabe beschlossen wurde, gilt in Darmstadt seit dem 1. Januar 2023 eine Steuer von zwei Prozent auf Übernachtungen.
Politische Reaktionen
Die politische Landschaft in Kassel bezüglich der Übernachtungssteuer ist gespalten. Die Oppositionsfraktion „Die Linke“ unterstützt die Einführung unter bestimmten Bedingungen, während die SPD vehement gegen die Pläne ist und einen Rückzug des Satzungsentwurfs fordert. Die Stadt betonte jedoch, dass bereits Anfang Februar ein Austausch mit Hoteliers sowie den Branchenverbänden IHK und DEHOGA organisiert wurde, in dem Änderungswünsche berücksichtigt wurden.
Mit dieser Entscheidung steht Kassel vor der Herausforderung, die Balance zwischen der Finanzierung notwendiger touristischer Infrastrukturen und den berechtigten Bedenken der Branchenvertreter zu finden. Wie sich die neue Abgabe letztendlich auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus auswirken wird, bleibt abzuwarten.
[Borkener Zeitung] berichtet, dass die Diskussion über die Steuer seit Jahren im Gange ist und die Stadt um eine multilaterale Unterstützung unternimmt. [Hessenschau] hebt die Herausforderungen hervor, die für Hoteliers mit der neuen Regelung verbunden sind, während [rule_4_plain] auf die Notwendigkeit hinweist, eine transparente Kommunikation zwischen Stadt und Wirtschaft aufrechtzuerhalten.
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