Hexen und Teufel im Harz: Tausende feiern die magische Walpurgisnacht!

Brocken, Deutschland - In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai feiern Tausende Menschen im Harz die traditionelle Walpurgisnacht. Verkleidet als Hexen und Teufel ziehen sie durch die Straßen und nehmen an diversen Veranstaltungen teil. Der Harz zieht damit nicht nur Besucher aus der Region an, sondern gilt als eine der größten Touristen-Attraktionen zu diesem Anlass. Laut ZVW finden die größten Feste in Orten wie Braunlage, St. Andreasberg und Thale statt.

In diesem Jahr wird erwartet, dass Zehntausende Menschen an den Festlichkeiten teilhaben. Die Polizei in Braunschweig berichtet von einem friedlichen Verlauf ohne besondere Einsätze. Besucher feiern bei trockenem Wetter, tanzen und singen vor Bühnen mit Live-Musik. Die Bilanz der Ereignisse wird meist am Donnerstag nach der Feier gezogen, um den Umfang der Besucherströme festzuhalten.

Ursprünge und Traditionen der Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht hat tiefgreifende historische Wurzeln, die bis zu heidnischen Frühlingsfesten und vorchristlichen keltischen sowie germanischen Bräuchen zurückreichen. Ursprünglich als fest zum Ende des Winters gefeiert, haben sich die Traditionen um die Walpurgisnacht im Lauf der Jahrhunderte gewandelt. Sie ist heute ein bedeutendes Ereignis, das den Übergang vom Frühling in den Sommer zelebriert. Als MDR erklärt, trafen sich in der Nacht zum 1. Mai die Hexen auf dem Brocken, um dort mit dem Teufel zu tanzen und um Fruchtbarkeit und Erneuerung zu bitten.

Die heilige Walburga, die am 30. April gefeiert wird und deren Geburtstag zudem mit diesem Fest verbunden ist, trägt ebenfalls zur Namensgebung bei. Sie war eine Benediktinerin, die um 710 in England geboren wurde und nach ihrem Tod als Schutzpatronin gegen Aberglauben verehrt wird. Nach altem Volksglauben helfende Gegenstände wie Kreuze und Kräuterbüschel, die an Stalltüren festgemacht wurden, sollen die Bauern vor bösen Mächten schützen.

Moderne Feierlichkeiten

Moderne Bräuche, die sich um die Walpurgisnacht entwickelt haben, umfassen das sogenannte „Tanz in den Mai“. Dieser Brauch, der vor allem im Harz populär geworden ist, umfasst das Feiern und Tanzen bis in die frühen Morgenstunden. Während die Feierlichkeiten traditionell in ländlichen Regionen stattfinden, haben sie sich zunehmend ins urbanisierte Nachtleben verlagert, mit Partys und Konzerten in den Städten. Außerdem sind sie in Deutschland als „Hexenbrennen“ bekannt, was eine enge Verbindung zur Brauchtumspflege und zur Geschichte der Region darstellt.

Besucher der Walpurgisnacht tragen oft kostümierte Outfits und erleben die Nacht in vollendeter Feierlaune. Die festliche Stimmung wird durch zahlreiche Lagerfeuer und traditionelle Maifeuer ergänzt, die zur Vertreibung böser Geister entzündet werden. Um die Bräuche weiter zu pflegen, hat sich ein starker tourismuswirtschaftlicher Fokus auf die Walpurgisnacht entwickelt, der zum Aufblühen regionaler Veranstaltungen beiträgt.

Die Walpurgisnacht ist somit nicht nur ein Abend der Feiern und Feste, sondern auch ein bedeutendes Kulturerbe des Harzes, das in seiner Vielfalt und der tiefen Verankerung in der Tradition besticht. Zahlreiche Menschen erfreuen sich jedes Jahr an diesem besonderen Ereignis.

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Vorfall Sonstiges
Ort Brocken, Deutschland
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