Hitzeaktionsplan für Vegesack: So schützt die Stadt ihre Bürger!

Vegesack, Deutschland - Der Bremer Senat hat am 10. September 2024 den Hitzeaktionsplan für Bremen und Bremerhaven beschlossen. Ziel dieses Plans ist es, die Bevölkerung vor den Gesundheitsrisiken durch Hitzewellen zu schützen. Insbesondere die Auswirkungen auf den Stadtteil Vegesack wurden in einer Sitzung des lokalen Beirates thematisiert, in der Vincent Möller von der senatorischen Behörde für Umwelt, Klima und Wissenschaft erläuterte, wie sich der Klimawandel in Bremen bemerkbar macht. Ein wichtiger Aspekt des Plans sind die erwarteten Veränderungen der Temperaturen in den kommenden Jahren.

Statistiken zeigen, dass die Durchschnittstemperatur in Bremen seit 1881 um 1,6 bis 1,8 Grad gestiegen ist. Besonders alarmierend ist, dass die letzten sieben Jahre die fünf wärmsten innerhalb dieses Zeitraumes waren. Angesichts dieser Entwicklungen ist zu erwarten, dass Temperaturen von bis zu 40 Grad in Vegesack häufiger auftreten könnten. In der Fußgängerzone und in Gewerbegebieten sind die Temperaturen noch höher, da diese Bereiche schlechter durchlüftet sind und weniger Grünflächen bieten.

Maßnahmen des Hitzeaktionsplans

Der Hitzeaktionsplan umfasst insgesamt 26 Maßnahmen zum Hitzeschutz. Dazu gehören unter anderem die Bereitstellung von Informationen zu hitzebedingten Gesundheitsrisiken auf einem speziellen Portal sowie die Schaffung von kühlen, öffentlich zugänglichen Orten während Hitzewellen. Auch bauliche Veränderungen, wie das Verschatten von Spielplätzen in Kindertagesstätten, sind Teil des Plans. Besonders vulnerable Gruppen, wie Menschen ab 65 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen sowie Schwangere und Kleinkinder, stehen dabei im Fokus.

In Vegesack ist die Besiedlung dichter als in anderen Stadtteilen wie der Vahr, was die Situation verschärft. Die Weser, die oft für ihre Abkühlung bekannt ist, erwärmt sich im Sommer und bietet nur eingeschränkt Linderung. Eine Koordinierungsstelle wird bald beim Gesundheitsamt eingerichtet, um die Bevölkerung über die gesundheitlichen Risiken zu informieren und die Stadt hitzebeständig umzugestalten.

Gesundheitliche Risiken

Die gesundheitlichen Folgen extremer Hitze sind gravierend. Hitze kann Organe schädigen, insbesondere Herz und Nieren, und führt zu Symptomen wie Hautausschlägen, Krämpfen und sogar Kollapsen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind bei Hitzewellen besonders ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Dies zeigt sich in der Sterbestatistik, wo hitzebedingte Todesfälle häufig in Kombination mit bestehenden Gesundheitsproblemen auftreten. Daten des RKI belegen, dass in heißen Wochen die Sterblichkeit ansteigt, insbesondere unter älteren Menschen.

Die Relevanz dieser Informationen wird durch die Entscheidung des Beirates in Vegesack unterstrichen, die Sitzung teilweise online zu übertragen. Die CDU beantragte jedoch eine Unterbrechung, um rechtliche und datenschutzrechtliche Aspekte der Übertragung prüfen zu lassen. Die entsprechenden Stellen für die Umsetzung des Hitzeaktionsplans werden in Kürze ausgeschrieben und könnten in drei Monaten besetzt werden.

Insgesamt ist der Hitzeaktionsplan ein wichtiger Schritt, um der drohenden Herausforderung einer sich verändernden Klimasituation zu begegnen und die Lebensqualität der Bevölkerung in Vegesack zu verbessern. Nähere Informationen sind auf der Webseite der Bremer Klimaanpassung zu finden, wo der Plan im Detail als PDF bereitgestellt wird.

Details
Vorfall Klimawandel
Ort Vegesack, Deutschland
Quellen