Mannheimer Amokfahrt: Psychisch kranker Autofahrer fordert zwei Todesopfer

Am 4. März 2025 raste ein psychisch kranker Mann in Mannheim mit seinem Auto durch die Fußgängerzone und tötete zwei Menschen.
Am 4. März 2025 raste ein psychisch kranker Mann in Mannheim mit seinem Auto durch die Fußgängerzone und tötete zwei Menschen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Mannheim, Deutschland - Der mutmaßliche „Todesfahrer“ von Mannheim, Alexander S., ist ein 40-jähriger Mann mit einer langen Liste an Vorstrafen. Laut Remszeitung umfasst diese Liste unter anderem eine Körperverletzung sowie einen Fall von Trunkenheit im Verkehr. Alexander S. wurde bereits vor über zehn Jahren zu einer kurzen Freiheitsstrafe verurteilt und erhielt 2018 eine Geldstrafe wegen Hate Speech auf Facebook. Zusätzlich war er in sozialen Netzwerken, darunter auch dem russischen Netzwerk VK, aktiv.

Die Ermittler haben jedoch bisher keine Verbindungen zu Extremismus oder Terrorismus festgestellt. Bei seiner Festnahme zeigte sich Alexander S. alarmierend, indem er sich mit einer Schreckschusspistole in den Mund schoss. Sein Gesundheitszustand wurde als stabil, allerdings nicht vernehmungsfähig, eingestuft, was auf ernsthafte psychische Probleme hindeutet.

Psychische Erkrankungen im Fokus

Der Staatsanwalt Romeo Schüssler informierte, dass Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters vorliegen. Insbesondere ist hervorzuheben, dass mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland im Laufe eines Jahres die Kriterien für eine psychische Erkrankung erfüllt, wie auf der Website der DGPPN betont wird. Häufige Krankheitsbilder sind Angststörungen, Depressionen sowie Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch.

Die Auswirkungen psychischer Erkrankungen sind gravierend, sie sind nicht nur die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage im Beruf, sondern auch der häufigste Grund für Frühverrentungen in Deutschland. In vielen derart belasteten Fällen ist eine Behandlung notwendig, die von Psychotherapie über Pharmakotherapie bis zu psychosozialen Interventionen reicht.

Alexander S. raste am Rosenmontag mit hoher Geschwindigkeit durch die Mannheimer Fußgängerzone und zielte gezielt auf Passanten ab. Bei dieser tragischen Tat tötete er eine 83-jährige Frau sowie einen 54-jährigen Mann und verletzte elf weitere Personen, von denen einige schwer verletzt wurden. Ein Ermittlungsverfahren wegen zweifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes wurde eingeleitet.

Öffentliche Sicherheit im Fokus

Die brutale Tat hat Besorgnis ausgelöst. Bundesbildungsminister Cem Özdemir äußerte sich zu den Gewalttaten und zur Sicherheit im öffentlichen Raum und betonte, dass es inakzeptabel sei, sich bei öffentlichen Veranstaltungen um die eigene Sicherheit sorgen zu müssen. Die breite Öffentlichkeit ist erschüttert über die Vorfälle, die sich in diesem Mikrokosmos abspielten.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Hintergründe der Tat sowohl durch psychische Erkrankungen als auch durch eine kriminelle Vergangenheit des Täters geprägt sind. Eine umfassende Aufklärung ist nun sowohl für die Angehörigen der Opfer als auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung.

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Ort Mannheim, Deutschland
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