Finnisches Gericht verurteilt Kriegsverbrecher: Lebenslang für Torden!
Helsinki, Finnland - Am 14. März 2025 hat ein Bezirksgericht in Helsinki einen russischen Staatsbürger, Voislav Torden, zu lebenslanger Haft verurteilt. Torden, ehemaliger Kommandeur der rechtsextremen paramilitärischen Gruppe Rusich, wurde wegen vier verschiedener Kriegsverbrechen verurteilt, die er im Jahr 2014 gegen ukrainische Soldaten während der Kämpfe in der Ostukraine begangen haben soll. Dies ist der erste Fall, in dem ein finnisches Gericht jemanden wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine verurteilt hat, was von der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft als „Schlüsselmeilenstein“ für die strafrechtliche Verantwortung internationaler Kriegsverbrecher bezeichnet wird.
Die Verurteilung von Torden bezieht sich auf einen bewaffneten Angriff auf Soldaten eines ukrainischen Bataillons in der Region Luhansk. Während des Angriffs soll Torden an der Tötung eines ukrainischen Soldaten beteiligt gewesen und erniedrigende Fotos des Verstorbenen gemacht haben, die er in sozialen Medien verbreitete. Diese Vorwürfe wurden von Torden bestritten. Sein Anwalt, Heikki Lampela, erklärte, dass Torden von dem Urteil überrascht sei und Berufung einlegen werde.
Hintergrund zum Verfahren
Der Prozess gegen Torden begann am 5. Dezember 2023 und wurde durch umfassende Beweise untermauert, darunter Videos, die die Taten seiner Gruppe dokumentieren. Torden wird vorgeworfen, dass er im September 2014, unter seinem Kommando, 22 ukrainische Soldaten massakriert und vier weitere schwer verletzt hat. Die paramilitärische Gruppe Rusich, bekannt für ihren extremistischen Hintergrund, überfiel die ukrainischen Soldaten mit Schüssen und Raketen, wobei nach dem Überfall mindestens vier verwundete Soldaten erschossen wurden.
Im August 2023 wurde Torden von den finnischen Grenzschutzbehörden festgenommen. Trotz eines EU-weiten Einreiseverbots aufgrund seiner kriegerischen Aktivitäten konnte er in Finnland angeklagt werden. Der finnische Oberste Gerichtshof hatte entschieden, dass eine Auslieferung an die Ukraine nicht stattfinden kann, da die Bedingungen in den ukrainischen Gefängnissen als schlecht eingeschätzt werden und kein faires Verfahren gewährleistet sei. Dies erhöht die Bedeutung der finnischen Rechtsverfolgung, die nun als mögliches Modell für ähnliche Fälle in der Zukunft dienen könnte.
Internationale Relevanz
Die Verurteilung von Torden ist Teil eines breiteren Kontexts von Kriegsverbrechen, die im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine stehen, der am 24. Februar 2022 begann, aber auch die Konflikte, die 2014 ihren Anfang nahmen, berücksichtigt. Schätzungen zufolge hat dieser Konflikt schwerwiegende humanitäre Krisen verursacht, mit Hunderttausenden von Todesopfern und massiven Verletzungen von Menschenrechten. Russlands Aggression wird von massiven Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht begleitet, und die Ukraine hat über 109.000 Fälle von Kriegsverbrechen registriert.
Diese Entwicklungen wecken international das Interesse an einer gerechten Verfolgung von Kriegsverbrechern. Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen höchste russische Amtsträger, einschließlich Wladimir Putin, erlassen, was die Bedeutung dieser Rechtsprechung verstärkt. Eine Koalition aus 47 Staaten hat sich zur Unterstützung der Ukraine bei der Verfolgung von Verbrechen gegen das Völkerrecht gebildet.
In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, wie Finnland und andere Länder mit der Herausforderung umgehen, ähnliche Fälle von Kriegsverbrechen aufzubereiten und gerecht zu behandeln, während gleichzeitig die internationale Gemeinschaft Druck auf Russland ausübt, um die umfassenden Menschenrechtsverletzungen zu beenden.
Details | |
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Vorfall | Kriegsverbrechen |
Ort | Helsinki, Finnland |
Verletzte | 20 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |