Radweg zwischen Güstrow und Laage: Bürger kämpfen seit 30 Jahren!
Güstrow, Deutschland - In Güstrow und Laage warten Anwohner seit über 30 Jahren auf den Bau eines Radwegs entlang der stark befahrenen Bundesstraße 103. Diese langjährige Forderung ist nicht neu, dennoch präsentieren sich die Verantwortlichen als untätig und die Warterei zieht sich in die Länge. Marita Breitenfeldt, die ehemalige Bürgermeisterin von Sarmstorf, hatte bereits angekündigt, dass wenn der Radweg bis 2024 nicht realisiert wird, Fahrraddemos folgen sollen. Ihr Nachfolger, Kim Julian Giese, unterstützt diese Initiative und hat bereits Schritte unternommen, um einen Dialog mit dem Landkreis zur Organisation von Demos zu führen.
Die Sicherheit der Radfahrer ist ein zentrales Anliegen. Ralf Hühnel, Filialleiter in Sarmstorf, äußert Besorgnis über die Gefahren auf dieser Strecke, wo es bereits zu Unfällen gekommen ist. Zwei Unfälle mit Radfahrern seit Anfang 2022 verdeutlichen die prekäre situation der Radfahrer, denn viele Autofahrer halten den notwendigen Abstand nicht ein.
Eine ungewisse Zukunft für den Radweg
Ein Blick auf die Prioritätenliste der geplanten Radwege zeigt, dass der Abschnitt zwischen Güstrow und Kritzkow bis 2027 priorisiert wurde. Allerdings haben frühere Zusagen für den Bau des Radwegs nicht eingehalten werden können, während der Zeitplan immer ungewisser wird. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr MV führt aktuell eine Entwurfsplanung durch, doch ob ein langwieriges Planfeststellungsverfahren notwendig ist, bleibt ungewiss. Solche Verfahren können nicht nur Jahre, sondern möglicherweise auch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Selbst der Abschnitt von Kritzkow nach Laage ist erst nach 2033 auf der Prioritätenliste vermerkt. Angesichts dieser zeitlichen Perspektive fragen sich viele, wann endlich mit dem Bau des dringend benötigten Radwegs begonnen wird.
Fahrraddemos und die Radverkehrssituation in Deutschland
Die Mehrheit der Befragten (60 Prozent) gibt an, sich beim Radfahren größtenteils sicher zu fühlen. Diese Sicherheit hängt stark von der Qualität der Infrastruktur ab: Auf vom Auto- und Fußverkehr getrennten Radwegen fühlen sich 94 Prozent sicher, während nur 13 Prozent bei Tempo 50 und 21 Prozent bei Tempo 30 auf Straßen mit gemeinsamem Verkehr ein gutes Sicherheitsgefühl haben.
In Berlin sind zahlreiche Fahrraddemos geplant, darunter Veranstaltungen zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit und zu den Themen sicherer Radverkehr sowie bessere Infrastruktur für Cargo Bikes. Ein starkes Zeichen von der Zivilgesellschaft, dass die Anliegen der Radfahrer nicht ignoriert werden dürfen. Am 5. Mai 2025 ist eine wichtige Demo für einen sicheren Radweg an der Marienfelder Allee geplant, die auch die Güstrower Situation in den Kontext der bundesweiten Radverkehrsdebatte stellt.
Die Initiative der Bürger in Güstrow zeigt, dass trotz der langwierigen Verhandlungen und Planungen die Forderung nach Sicherheit und Infrastruktur für Radfahrer unvermindert bleibt.
Nordkurier, Velodemo, BMDV
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Vorfall | Unfall |
Ort | Güstrow, Deutschland |
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