Untersuchung der Hochschule Neubrandenburg: Unklare Prüfungsabschlüsse im Fokus!
Neubrandenburg, Deutschland - Das Wissenschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern (MV) hat ein Prüfungsverfahren an der Hochschule Neubrandenburg ins Visier genommen, nachdem Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit von Studienabschlüssen geäußert wurden. Besonders im Fokus stehen die Abschlüsse des Bachelorstudiengangs Berufspädagogik für Gesundheitsberufe aus dem Jahr 2017/18. Ein Hinweisgeber hat ernsthafte Vorwürfe formuliert, wonach der Vorsitzende der Prüfungskommission Module umformulierte, um einem ehemaligen Studierenden einen zusätzlichen Abschluss im Fach Pädagogik zu ermöglichen, berichtet der Nordkurier.
Das Ministerium erhielt Ende 2023 Hinweise, die nahelegen, dass zwei Absolventen des Bachelorprogramms möglicherweise unrechtmäßige Abschlüsse erlangt haben. Verdacht besteht, dass der Prüfungskommissionsvorsitzende Abschlussarbeiten allein betreut und mündliche Prüfungen ohne Zweitgutachter durchgeführt wurden. Die Hochschulleitung sowie das Prüfungsamt sind seit spätestens 2018 über die Vorwürfe informiert, das Ministerium jedoch erst im Dezember 2023.
Reaktionen und weitere Vorwürfe
Die Hochschulleitung hat in der Angelegenheit keine Strafanzeige gegen den Prüfungskommissionsvorsitzenden erstattet. Auch disziplinarische Maßnahmen wurden bislang nicht ergriffen. Der Abgeordnete Nikolaus Kramer äußerte besorgte Fragen zur beruflichen Laufbahn ehemaliger Studierender, die möglicherweise mit unzulässig erlangten Abschlüssen Karriere gemacht haben; das Ministerium bestätigte, dass mindestens eine Person im öffentlichen Dienst beschäftigt ist.
Die Hochschule Neubrandenburg hat erklärt, dass während der laufenden Prüfung keine weiteren Auskünfte bereitgestellt werden können, um Persönlichkeitsrechte und den Datenschutz zu wahren. Die Landtagsverwaltung hat weiterhin keine Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei der Veröffentlichung der Antworten an Abgeordnete Kramer geäußert.
Regelungen und Prüfungsordnungen
Die Hochschule unterliegt verschiedenen Hochschulordnungen, die die Rahmenbedingungen für Studium und Prüfungsverfahren regeln. Dazu gehört die Rahmenprüfungsordnung, zuletzt geändert am 03.11.2023, sowie die Immatrikulationsordnung und die Hochschulgebührenordnung. Diese Dokumente können auf der Webseite der Hochschule eingesehen werden, die Informationen zu ordnungen und satzungen der hochschule bereitstellt.
Im Kontext der bundesweiten Hochschulbildung wird das Prüfungswesen durch Systematiken geprägt, die seit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen nach § 19 Hochschulrahmengesetz (HRG) im Mittelpunkt stehen. Das Qualitätssicherungssystem, das durch die Akkreditierung von Studiengängen und die Schaffung von Rahmenprüfungsordnungen gefördert wird, hat sich als notwendig erwiesen, um die Standards in der Hochschulbildung zu gewährleisten. Nähere Informationen können auf dem Bildungsserver nachgelesen werden.
Details | |
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Vorfall | Korruption |
Ursache | Unregelmäßigkeiten in Prüfungsverfahren, Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Studienabschlüssen, Verfahrensverstöße |
Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
Quellen |