NDR-Intendantenwahl gescheitert: Große Reformen gefordert!
Hamburg, Deutschland - Die Wahl zur Intendantin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) ist gescheitert. Der NDR-Rundfunkrat hat den Personalvorschlag für die Intendanz abgelehnt, was die Bedeutung interner Auswahlverfahren und deren Herausforderungen erneut verdeutlicht. Die einzige Kandidatin, Sandra Harzer-Kux, verfehlte die erforderliche Mehrheit, als sie nur 30 von 64 möglichen Ja-Stimmen erhielt. Für ihre Wahl wären jedoch mindestens 34 Stimmen nötig gewesen. Neben 30 Ja-Stimmen gab es 14 Neinstimmen und sechs Enthaltungen. Der Rundfunkrat bemängelte zudem, dass es im Auswahlverfahren keine weiteren Kandidaten gab, was am NDR-Staatsvertrag liegt.
Harzer-Kux, die zuvor als Managerin bei Bertelsmann tätig war und über umfangreiche Erfahrungen in der Medienbranche verfügt, hatte sich zum Ziel gesetzt, ihre Amtszeit zum 1. September anzutreten, nachdem der bisherige Intendant Joachim Knuth angekündigt hatte, vorzeitig zum Ende August auszuscheiden. Knuth begründete seinen Schritt mit notwendigen medienpolitischen Grundsatzentscheidungen, die die Zukunft des NDR betreffen. Der Verwaltungsrat hatte Harzer-Kux einstimmig als Kandidatin vorgeschlagen, doch die Wahl ist nun aufgrund der abgelehnten Mehrheit gescheitert.
Kritik am Auswahlverfahren
Die gescheiterte Wahl hat eine Diskussion über die Transparenz und Fairness im Auswahlprozess für die Intendantenposition ausgelöst. Personalräte und der Redaktionsausschuss fordern ein umfassenderes und transparenteres Verfahren. Berichte zeigen, dass die Beschäftigten des NDR nicht eingehend in den Auswahlprozess einbezogen wurden. Obwohl sie Vorschläge für das Stellenprofil einreichen konnten, blieben ihnen weitere Mitspracherechte verwehrt, unter anderem die Möglichkeit, Fragen an die Kandidatin zu stellen.
Im Zuge der Debatte wird ein Vorschlag laut, ein Rederecht für die Beschäftigten im Rundfunk- und Verwaltungsrat einzuführen. Diese Forderungen unterstreichen den Reformbedarf, den viele innerhalb der Organisation sehen. Mit der nächsten regulären Sitzung des Rundfunkrats, die Mitte Mai stattfindet, könnten neue Ansätze zur Verbesserung des Auswahlverfahrens erörtert werden.
Ausblick auf die nächsten Schritte
Nach der gescheiterten Wahl hat der Verwaltungsrat nun einen Monat Zeit, um einen neuen Personalvorschlag zu unterbreiten. Allerdings darf nicht dieselbe Person wie im ersten Wahlgang vorgeschlagen werden. Dies eröffnet die Möglichkeit, festzustellen, ob die Einbeziehung interner Kandidaten als vorteilhaft erachtet wird, um letztlich die Akzeptanz innerhalb der Belegschaft zu erhöhen. Die anhaltenden Reformforderungen könnten zu einer grundlegenden Neubewertung der Kriterien für die Intendantenwahl führen, was die Zukunft des NDR in entscheidender Weise beeinflussen könnte.
Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, die über die spezifische Wahl hinausgehen und das Vertrauen in die Strukturen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks betreffen. Analysen und Kommentare aus der Branche legen nahe, dass die nächsten Schritte entscheidend für die Stabilität und Integrität des NDR sein werden.
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Vorfall | Wahlen |
Ort | Hamburg, Deutschland |
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