Neuer Geschäftsführer Sebastian Mock: Frischer Wind für Klinikum Hersfeld-Rotenburg!

Am 1. August 2025 wird Sebastian Mock (33) die Position des Geschäftsführers am Klinikum Hersfeld-Rotenburg übernehmen. Dies gab die Pressestelle des Klinikums heute bekannt. Mock tritt die Nachfolge von Katja Bittner an, die das Klinikum seit Mitte Januar 2025 mit einem auf acht Monate befristeten Vertrag leitet. Bittner war zuvor für die Umstrukturierungen des finanziell belasteten Klinikums verantwortlich und hatte Rolf Weigel abgelöst.

In den vergangenen zwei Jahren benötigte das Klinikum Hersfeld-Rotenburg jeweils rund 40 Millionen Euro an Zuschüssen für den laufenden Betrieb, was die finanzielle Situation des Unternehmens unterstreicht. Die notwendige Entspannung wird ab 2028 durch den geplanten Neubau des Klinikums auf dem Wehneberg erwartet.

Erfahrungen und Qualifikationen

Sebastian Mock bringt viel Erfahrung aus dem Klinikmanagement mit, hauptsächlich von verschiedenen Helios-Einrichtungen. Zu seinen Stationen gehört die Helios St. Elisabeth Klinik in Hünfeld, wo er seit 2018 als Geschäftsführer tätig war. Zuvor war er auch in Überlingen und Rottweil sowie in anderen Städten Deutschlands wie Gotha, Cuxhaven und Hamburg aktiv. Mock hat Gesundheitsmanagement an der Staatlichen Studienakademie Thüringen studiert und genießt einen guten Ruf als Experte für die Konsolidierung und strategische Neuausrichtung von Klinikstandorten.

Der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende Torsten Warnecke lobte Mock für seine strategische Ausrichtung und seinen praxisnahen Führungsstil. Mock selbst bekräftigt die Bedeutung von Teamarbeit und Verantwortung und plant, die nachhaltige Weiterentwicklung des Klinikverbunds zu fördern. Diese Ambitionen sind besonders relevant, da das Klinikum sich den Herausforderungen der bevorstehenden Krankenhausreform stellen muss.

Die Krankenhausreform und ihre Herausforderungen

Die Krankenhausreform, die in den nächsten Jahren in Deutschland ansteht, wird bedeutende Veränderungen im System mit sich bringen. Unter anderem wird ein bundeseinheitliches Leistungsgruppensystem eingeführt, das die bisherige Krankenhausplanung ersetzen soll. Dieses System wird etwa 60 bis 70 Leistungsgruppen definieren, die klare Qualitätsanforderungen an Personal, Ausstattung und Prozesse enthalten. Solche Veränderungen erfordern von Klinikmanagern, ihr Leistungsportfolio zu überprüfen und strategische Schwerpunkte zu setzen.

Ein zentrales Element der Reform ist die Einführung der Vorhaltefinanzierung, die die finanziellen Grundlagen der Kliniken grundlegend ändern wird. Diese berücksichtigte strukturelle Kosten unabhängig von der Patientenzahl und könnte die Planungssicherheit für Kliniken erhöhen.

Mit der bevorstehenden Reform und den wirtschaftlichen Druck, unter dem das Klinikum steht, wird Sebastian Mock eine entscheidende Rolle spielen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, eine patientenorientierte, innovative und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und wird gemeinsam mit allen Berufsgruppen am Klinikum an der notwendigen Anpassung und Weiterentwicklung arbeiten.

Mock, der gebürtige Thüringer, lebt mit seiner Lebenspartnerin in Fulda und ist sportlich aktiv – er war früher Handballspieler und ist nun im Ausdauersport tätig. Seine private und berufliche Erfahrung wird in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle für die Zukunft des Klinikums Hersfeld-Rotenburg spielen.

Die Wahl von Mock könnte auch angesichts der Herausforderungen, die sich durch die sich wandelnden Versorgungsstrukturen ergeben, als strategisch klug angesehen werden. Der Krankenhausmarkt steht unter Druck und muss sich an die neuen Anforderungen der Versorgungsqualität anpassen, während sich kleinere Einrichtungen zunehmend auf die Grundversorgung fokussieren müssen.

Abschließend zeigt sich, dass die Herausforderungen für das Klinikum Hersfeld-Rotenburg sowohl in finanziellen Fragen als auch in der strukturellen Neuausrichtung des Gesundheitssektors liegen. Mit der Ernennung von Sebastian Mock wird nun ein erfahrener Manager am Ruder stehen, der bereit ist, diese Prozesse aktiv zu gestalten.

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