Neuer Papst aus Peru: Begeisterung und Herausforderungen für Prevost!
Chiclayo, Peru - Am 9. Mai 2025 wurde Robert Prevost, der neue Papst mit dem Namen Leo XIV., gewählt, und seine Ernennung sorgt international für Aufsehen. Prevost, der seit 2015 die peruanische Staatsbürgerschaft besitzt, hat einen Großteil seiner beruflichen Laufbahn in Peru verbracht. In seiner ersten Rede vom Balkon des Petersdoms sprach er spanisch und sendete Grüße an seine Heimatdiözese Chiclayo. Die Reaktionen aus Peru, insbesondere aus Chiclayo, sind überwältigend positiv. Menschen weinen und feiern, während die Staatschefin Dina Boluarte die Wahl des neuen Papstes als einen historischen Moment für Peru und die Welt bezeichnete.
Als Missionar kam Prevost in den 1980er-Jahren nach Peru, wo er Pfarreien gründete und ein Priesterseminar leitete. 2014 wurde er zum Bischof von Chiclayo ernannt. In dieser Funktion hat er sich stark für Migranten und alleinstehende Mütter eingesetzt. Edison Farfán Córdova, der aktuelle Bischof von Chiclayo, äußerte, Prevost werde den Kurs seines Vorgängers fortsetzen. Prevost wird zudem als Brückenbauer zwischen dem Globalen Norden und Süden bezeichnet und ist der zweite Papst aus Südamerika nach Franziskus.
Anhaltende Vorwürfe und Reaktionen
Inmitten der Feierlichkeiten gibt es jedoch auch ernste Vorwürfe gegen Prevost. Dutzende von Anschuldigungen betreffen den mutmaßlichen Umgang mit Missbrauchsfällen während seiner Zeit als Bischof. Der US-amerikanische Verband SNAP (Survivors Network of those Abused by Priests) reichte im März 2025 eine Beschwerde in Rom ein, in der drei Frauen Prevost beschuldigen, Missbrauchsfälle in seiner Diözese vertuscht zu haben. Prevost selbst bestreitet diese Vorwürfe, ebenso wie die Diözese Chiclayo, die die Anschuldigungen als unbegründet zurückweist. Investigativjournalisten, die Missbrauchsfälle in Peru untersucht haben, stehen Prevost jedoch zur Seite.
Die Themen Missbrauch und Vertuschung sind nicht neu für die katholische Kirche in Peru. Berichte belegen, dass zahlreiche Geistliche und mutmaßliche Opfer der peruanischen Kirche vorwerfen, Missbrauchsfälle systematisch zu vertuschen. Zahlreiche Schreiben wurden an öffentliche Institutionen und hochrangige Kirchenvertreter gerichtet, um auf die Missstände hinzuweisen. Die Erzdiözese Trujillo, unter Erzbischof Hector Miguel Cabrejos Vidarte, erklärt, dass immer sofort auf entsprechende Vorwürfe reagiert worden sei, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass seither keine konkreten Vorwürfe gegen sie eingegangen seien.
Zukunft der katholischen Kirche in Peru
Die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. und die anhaltenden Vorwürfe beleuchten die Herausforderungen, mit denen die katholische Kirche in Peru konfrontiert ist. Prevost hat betont, die Rolle von Laien und Frauen innerhalb der Kirche stärken zu wollen. Dies könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um das Vertrauen der Gläubigen zurückzugewinnen. SNAP fordert hingegen sowohl von Prevost als auch von Leo XIV. einen Entschädigungsfonds für die Opfer und eine strikte Null-Toleranz-Politik im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen.
Ungeachtet der Herausforderungen sind etwa zwei Drittel der 34 Millionen Einwohner Perus katholisch, was die Kirche zu einem zentralen Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens macht. Die gesamte Situation bleibt angespannt, während sich die katholische Kirche bemüht, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und einen positiven Wandel herbeizuführen.
Für mehr Informationen zu diesem Thema können Sie die Artikel von Tagesschau, n-tv und katholisch.de lesen.
Details | |
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Vorfall | Missbrauch |
Ursache | Vertuschung von Missbrauchsfällen |
Ort | Chiclayo, Peru |
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