Resozialisierung von Aggressionshunden: Hoffnung für Bad Belzigs Hunde!

Bad Belzig, Deutschland - Im Tierheim „Tierisch Belzig e.V.“ in Bad Belzig, Potsdam-Mittelmark, haben sich die Herausforderungen rund um aggressive Hunde zu einem drängenden Problem entwickelt. Viele dieser Tiere, die bereits gebissen haben, landen in vergangenen Jahren häufig in Tierheimen und gelten als schwer vermittelbar. Aktuell leben dort 26 Hunde, darunter Dalmatiner-Mischlinge und Rottweiler, die als gefährlich oder nicht vermittelbar eingestuft werden, was die Situation weiter kompliziert. Hundetrainerin Monique Olm beschreibt individuelle Geschichten dieser Hunde. Ein Beispiel ist Marley, ein siebenjähriger Australian Shepherd, dessen Aggressivität auf fehlende Grenzen in seiner frühen Erziehung zurückzuführen ist.
Stefan Zimmermann, der Initiator des Tierheims, kritisiert häufig die Menschen, da er überzeugt ist, dass sie für das aggressive Verhalten ihrer Hunde verantwortlich sind. Das Tierheim wurde 2012 gegründet und finanziert sich überwiegend durch Spenden sowie eine Hundeschule und Hundepension. Seit der Eröffnung haben mehr als 200 Hunde das Tierheim durchlaufen und wurden einem intensiven, monatelangen Training unterzogen.
Resozialisierung durch positive Erfahrungen
Ein zentrales Ziel des Trainingsprogramms im Tierheim ist die Resozialisierung der Hunde durch positive Erfahrungen. Hierbei kommt die Stop-Fletscher-Methode zum Einsatz, die ein stressfreies Training ermöglicht. Um mit ehemaligen Problemhunden umgehen zu können, müssen Hundehalter Selbstbewusstsein ausstrahlen und eine klare Führung bieten. Interessenten müssen sich einem intensiven Prüfprozess unterziehen und mehrfach mit dem Hund im Tierheim arbeiten.
Das aggressive Verhalten bei Hunden ist oftmals arttypisch und dient der Konfliktvermeidung. Gemäß Revier für Hunde können Aggressionen durch mangelnde oder schlechte Erfahrungen in der Prägungsphase hervorgerufen werden. Dazu zählen schlechte Erlebnisse, Ängste, Unsicherheiten und übermäßige Strenge. Ferner können übersteigerte Vermenschlichung und Enttierung zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Hunde zeigen Aggressionen gegenüber Artgenossen, Menschen sowie im Hinblick auf territorial und ressourcenschutzbesetzte Verhaltensweisen.
Die Auswirkungen von Aggression und Stress
Aggressionen sind oft nicht mit einem harmonischen Zusammenleben in der Menschenwelt kompatibel. In vielen Fällen geraten Hunde mit Verhaltensstörungen und ihre Halter in einen belastenden Stresskreislauf. Dies kann zu einer Isolation beider Seiten führen, da gemeinsame Aktivitäten zunehmend schwierig und für Mensch und Hund belastend werden. Viele Hundehalter sind überfordert und sind in der Lage, Verhaltensauffälligkeiten ihrer Tiere oft nicht zu deuten. Unbewusste Zuwendungen können die Probleme weiter verstärken und neuen Stress erzeugen.
Die Lebensqualität sowohl für Hund als auch Mensch kann durch Angst, Verzweiflung und Aggression stark beeinträchtigt werden. Eine Verbesserung der Situation ist jedoch möglich: Hunde, die aus einem Teufelskreis von Stress und Angst befreit werden, benötigen Zeit, um wieder sozialer mit Artgenossen zu kommunizieren und führen letztlich zu einer höheren Lebensqualität.
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Ort | Bad Belzig, Deutschland |
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