CleverFit in Niedersachsen insolvent: Was bedeutet das für Mitglieder?

Braunschweig, Niedersachsen, Deutschland - Nachdem das Fitnessstudio CleverFit Insolvenz angemeldet hat, stehen mehrere seiner Standorte in Niedersachsen vor einer ungewissen Zukunft. Am 24. März 2025 bestellte das Amtsgericht Braunschweig Dr. Immo Hamer von Valtier als vorläufigen Insolvenzverwalter. Sechs Gesellschaften in der Region sind betroffen, darunter CF BS-Mitte GmbH, CF BS-Nord GmbH und CF Helmstedt GmbH, um nur einige zu nennen. Die Standorte in Braunschweig-Nord, Lehrte und Wolfsburg bleiben jedoch zunächst geöffnet.

Die Schließung der Standorte Braunschweig-Mitte und Helmstedt erfolgte vor der Bestellung des Insolvenzverwalters. Aus diesem Grund sind die Mitglieder an den weiterhin geöffneten Standorten momentan von Änderungen ihrer Verträge nicht betroffen. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen bietet Beratung für die betroffenen Mitglieder an und sieht sich an einem kritischen Punkt der Situation für die Fitnessstudiokette.

Rechte der Mitglieder

Mitglieder, deren Studios dauerhaft geschlossen werden, haben die Möglichkeit, außerordentlich zu kündigen. Um weitere Abbuchungen zu verhindern, wird empfohlen, bestehende Einzugsermächtigungen zu widerrufen. Die Rückerstattung von Vorauszahlungen, insbesondere bei Jahresbeiträgen, ist im Insolvenzfall jedoch ungewiss. Forderungen können bis zum 19. Mai 2025 zur Insolvenztabelle angemeldet werden, was den Mitgliedern ermöglicht, ihre Ansprüche formell geltend zu machen.

Dr. Hamer, der Insolvenzverwalter, verfolgt das Ziel, die Fitnessstudios zu stabilisieren und zu sanieren. Dabei plant er, strategische Investoren zu identifizieren, um die langfristige Sicherung der Standorte zu priorisieren. Für die Mitarbeiter besteht eine gewisse Sicherheit, da ihre Gehälter durch Insolvenzgeld gesichert sind, jedoch bleibt die langfristige Zukunft der Arbeitsplätze abhängig von den Sanierungsbemühungen des Verwalters.

Details zur Insolvenz

Der Fall erinnert an ähnliche Situationen in der Fitnessbranche. Kunden sind oft unsicher über ihre Rechte im Falle einer Insolvenz. Zum Beispiel erlebte eine Kundin, Anna Merseburg, im Jahr 2015 ähnliche Schwierigkeiten bei der Kette Hard Candy. Ihre Erfahrungen beinhalteten Probleme wie schmutzige Trainingsräume und ausgefallene Kurse, schließlich führte dies zur Insolvenz der Kette. Ihr Fall zeigt, dass Presseberichterstattung über Insolvenzen zwar informativ ist, jedoch keine rechtliche Relevanz hat. Kunden sollten sich auf offizielle Informationen verlassen, um Unsicherheiten zu vermeiden.

Insolvenzverfahren sind komplex und verlangen oft von betroffenen Mitgliedern, ihre Ansprüche aktiv geltend zu machen. Rückzahlungen an Kunden sind unsicher, da sie als normale Insolvenzgläubiger gelten. Es gilt: Wer Mängel am Studio feststellt und die Betreiber schriftlich auffordert, diese zu beheben, kann unter Umständen sein Geld zurückfordern, sollte dabei jedoch realistische Fristen setzen.

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Vorfall Insolvenz
Ort Braunschweig, Niedersachsen, Deutschland
Quellen