Erdbeben der Stärke 3,2 in Niedersachsen: Ursache Erdgasförderung?
Wardenburg, Niedersachsen, Deutschland - Am Dienstagmittag registrierte der niedersächsische Erdbebendienst ein Erdbeben der Stärke 3,2 in Wardenburg, Niedersachsen, um 13:33 Uhr. Dieses Beben stellt das bisher stärkste in der Region zwischen Oldenburg und Cloppenburg dar. Das Sächsische berichtete, dass das Epizentrum in der Nähe von zwei Erdgasfeldern lokalisiert wurde, was Experten dazu veranlasst, eine unnatürliche Ursache durch die Erdgasförderung für wahrscheinlich zu halten.
Anwohner berichteten von leichten Sachschäden. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) bat die Bevölkerung, einen Fragebogen auszufüllen, um Informationen über das Epizentrum und die Auswirkungen des Erdbebens zu sammeln. Erdgasförderung ist in der Region seit den 1960er Jahren etabliert und kann Spannungen im Untergrund verursachen, die sich in Form von Erdbeben entladen. Die Fragebogen-Aktion dient der genauen Bestimmung von Schäden und der Analyse der Erschütterungen.
Hintergründe zur Erdgasförderung
Die Erdgasförderung spielt eine bedeutende Rolle in Niedersachsen, wo im Jahr 2023 rund 4,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert wurden. Der Großteil dieser Fördermengen entfiel auf Niedersachsen mit circa 4.269.532.795 m³, was 98,63 % der gesamten Erdgasproduktion in Deutschland ausmacht. Diese Produktion deckte im Jahr 2023 5,7 Prozent des gesamten Erdgasbedarfs in Deutschland. Im Vergleich dazu lag die Förderung in Sachsen-Anhalt bei 26 Millionen Kubikmetern und in Thüringen bei nur 6,9 Millionen Kubikmetern, laut der BVEG.
Die Erdgasvorkommen haben sich über lange Zeiträume gebildet, jedoch ist die Fördermenge in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen, da selten neue Lagerstätten erschlossen werden. Dies könnte auch die Notwendigkeit von geologischen Untersuchungen und einer verbesserten Überwachung der Risiken unterstreichen, die mit der Erdgasförderung verbunden sind.
Vergleich mit früheren Erdbeben
Das Erdbeben in Wardenburg ist nicht das erste seiner Art in Niedersachsen. Das letzte bemerkenswerte Beben ereignete sich vor etwa einem Jahr in Syke mit einer Magnitude von 3,6. Das in der Region bisher stärkste registrierte Erdbeben fand 2004 in Rotenburg/Wümme statt, wo eine Magnitude von 4,5 gemessen wurde. Erdbeben mit einer Magnitude ab 1,9 bis 2,0 sind wahrnehmbar für die Menschen, was die Sorgen um mögliche zukünftige Ereignisse in erdgasfördenden Gebieten verstärkt.
Die laufenden Untersuchungen zur genauen Ursache und den Auswirkungen des jüngsten Bebens unterstreichen die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit den Ressourcen der Region und den darin verbundenen Risiken für die Bevölkerung. Investment Week hebt hervor, dass das Beben die Diskussion über langfristige Maßnahmen zur Sicherheit der Erdgasförderung und geologischen Stabilität anheizt.
Details | |
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Vorfall | Erdbeben |
Ursache | Erdgasförderung |
Ort | Wardenburg, Niedersachsen, Deutschland |
Quellen |