Macklemore Auftritt am Deichbrand: Kritiker warnen vor Antisemitismus!
Flugplatz Nordholz, 27472 Cuxhaven, Deutschland - Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte, hat den geplanten Auftritt des US-Rappers Macklemore beim Deichbrand Festival scharf kritisiert. Er bezeichnete diesen als unerträglich und verwies auf einen besorgniserregenden Anstieg von Antisemitismus im Kulturbetrieb, der seit dem Massaker am 7. Oktober 2023 zu beobachten sei. Klein hebt hervor, dass Macklemores Liedtexte und Videos in ihrer Botschaft klar negativ auffallen. Macklemore, dessen bürgerlicher Name Benjamin Haggerty ist, hat sich mit dem überwiegend propalästinensischen Song „Hind’s Hall“ unter die politische Diskussion gestellt, in dem er Proteste an US-Hochschulen gegen die israelische Militäraktion im Gaza-Krieg thematisiert, jedoch das Massaker selbst nicht erwähnt. Der Zentralrat der Juden kritisiert ihn scharf und wirft ihm vor, „Propaganda“ zu verbreiten, die potenziell antisemitische Stimmungen fördert.
Der Zentralrat der Juden rief jüdische Besucher des Deichbrand Festivals in der Nähe von Cuxhaven zur Vorsicht auf. Laut soziologischen Einschätzungen verbreitet Macklemore in seinen Songs verharmlosende und israelfeindliche Propaganda. Der Soziologe Lukas Geck erklärte, dass seine Texte antisemitische Tendenzen aufweisen, ohne expliziert auf die Risiken oder die realen Auswirkungen des Terrorismus einzugehen. Der Antisemitismus-Beauftragte von Niedersachsen, Gerhard Wegner, forderte gar, dass Macklemore ausgeladen werden sollte, um jüdisches Publikum zu schützen, und wies darauf hin, dass pro-palästinensische Songs das soziale Klima gefährlich verändern könnten.
Kritik und Reaktionen
Die Veranstalter des Deichbrand Festivals haben sich von den Vorwürfen distanziert und betont, dass Diskriminierung in jeglicher Form nicht toleriert wird. Eine Sprecherin des Festivals ließ verlautbaren, dass man die Kritik ernst nehme und sich mit den Bedenken auseinandersetze. Trotz der Diskussionen bleibt Macklemore als Headliner auf der Festival-Website weiterhin angekündigt. Das Festival, das vom 17. bis 20. Juli am Flugplatz Nordholz stattfinden soll und etwa 60.000 Besucher sowie rund 120 Künstler und Bands erwartet, steht in der Kritik, ein unsicherer Ort für jüdische Festivalbesucher geworden zu sein.
Die Diskussion um Macklemores Auftritt rekonstruiert ein größeres Problem: Antisemitismus in der Pop- und Rapkultur. In den letzten Jahren haben immer wieder Künstler durch ihre Texte antisemitische Stereotype bedient, häufig im Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Themen. Das Phänomen zeigt sich nicht nur in Deutschland, sondern ist global festzustellen. Historische Vorurteile werden in den aktuellen Diskurs über Antisemitismus integriert und zirkulieren in Form von provokanten Texten. Die Kulturwissenschaftlerin weist darauf hin, dass antisemitische Inhalte nicht grundlegend für Rap oder Pop sind, jedoch als Plattform genutzt werden, um judenfeindliche Haltungen zu transportieren.
Ein Beispiel für diese problematische Tendenz ist das Aufeinandertreffen von Antisemitismus und Popkultur, das schon seit Jahrhunderten besteht. Antisemitismus hat keine Basis in der Realität, sondern wird kulturell und medial verstärkt. Die gegenwärtige Diskussion um Macklemore sollte daher als Anstoß gesehen werden, dass Künstler für die Inhalte ihrer Texte Verantwortung übernehmen müssen. Eine aufklärende Auseinandersetzung mit diesen Themen in Schulen und im öffentlichen Diskurs ist zwingend notwendig, um den negativen Einfluss dieser Inhalte auf die junge Fanbasis zu mindern.
Details | |
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Vorfall | Antisemitismus |
Ort | Flugplatz Nordholz, 27472 Cuxhaven, Deutschland |
Quellen |