Carolin Kebekus: Rassistische Polizeigewalt im Fokus ihrer Show!

Oldenburg, Deutschland - In der aktuellen Ausgabe der „Carolin Kebekus Show“ wurde ein sensibles Thema angesprochen: rassistische Polizeigewalt. Der Anlass war der tragische Fall des 21-jährigen Lorenz A. aus Oldenburg, der, wie der Obduktionsbericht zeigt, von einem Polizeibeamten aus nächster Nähe durch mindestens drei Schüsse getötet wurde. Dies geschah, während er in eine Auseinandersetzung vor einer Diskothek verwickelt war. Die Debatte, die Kebekus anstoßen wollte, handelt von dem dringenden Bedarf, über derartige Vorfälle offen zu diskutieren, um ein Bewusstsein für die systematischen Probleme innerhalb der Polizei zu schaffen, berichtet die tz.de.
Kebekus äußerte in der Show Bedenken hinsichtlich der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Oldenburg, die in Zusammenspiel mit der Polizei Delmenhorst stattfinden. Diese enge Kooperation wirft Fragen zur Objektivität und Transparenz auf, zumal Angehörige von Lorenz A. eine lückenlose Untersuchung sowie ein gerechtes Verfahren fordern. In der Show wurden verschiedene Perspektiven beleuchtet, darunter die von Said Etris Hashemi, einem Überlebenden des Hanau-Anschlags, der Klarheit und Aufarbeitung einforderte, um das verlorene Vertrauen der Gesellschaft zurückzugewinnen.
Gäste und deren Perspektiven
Gemeinsam mit Hashemi diskutierten Ikram Errahmouni-Rimi und Julia Duchrow von Amnesty International über die Notwendigkeit von Reformen im Polizeisystem. Errahmouni-Rimi betonte, dass Veränderungen im System nicht erst nach strafbaren Handlungen notwendig seien. Duchrow forderte zudem die Einführung unabhängiger Untersuchungsmechanismen und das Ende von verdachtsunabhängigen Kontrollen, die Racial Profiling begünstigen. Diese Punkte stehen im Einklang mit den kritischen Diskussionen über Polizeigewalt, die in den letzten Jahren insbesondere durch Fälle wie den von George Floyd, der Opfer von rechtswidriger Gewalt wurde, an Fahrt gewonnen haben.
Die Worte „I can’t breathe“, die die letzten Minuten vor dem Tod vieler schwarzer Menschen durch Polizeigewalt dokumentieren, sind zu einem zentralen Motto der Black-Lives-Matter-Bewegung geworden. Fälle wie Oury Jalloh, der 2005 in Polizeigewahrsam starb, werfen ebenfalls ein dunkles Licht auf die Thematik. Die unsicheren Umstände seines Todes und die mangelhaften Ermittlungen zeigen deutlich die Probleme, die auch im Fall von Lorenz A. zum Tragen kommen, so die Analysen der bpb.de.
Forschung und kritische Diskussion
Der Forschungsstand zu Rassismus innerhalb der Polizei in Deutschland ist lückenhaft. Eine kritische Betrachtung zeigt, dass ethnische Minderheiten überproportional häufig von Polizeikontrollen betroffen sind, was durch zahlreiche Studien belegt wird. Dabei ist die Wahrnehmung von Diskriminierung durch die Polizei unter ethnischen Minderheiten weit verbreitet. Diskriminierende Handlungspraktiken wie Racial Profiling sind ein wiederkehrendes Thema, das nicht ignoriert werden kann. Obgleich einige Kritiker behaupten, es gebe kein Racial Profiling, ist der Bedarf an transparenter Forschung unbestritten.
Die gesamte Diskussion wird durch Kobukus Show auf eine breitere Plattform gehoben, was angesichts der Tragweite und der bisherigen Ungeklärtheit von Fällen wie jenem von Lorenz A. von großer Bedeutung ist. Ziel dieser Öffentlichkeitsarbeit ist es, einen Bewusstseinswandel herbeizuführen und endgültige Reformen im Polizeisystem anzustoßen.
Die Sendung wurde am 15. Mai 2025 um 23:35 Uhr im Ersten ausgestrahlt und war bereits ab 20:15 Uhr in der ARD-Mediathek verfügbar.
Details | |
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Vorfall | Körperverletzung |
Ursache | rassistische Polizeigewalt |
Ort | Oldenburg, Deutschland |
Quellen |