Allwetterbad in Diepholz: Über 100 Millionen Euro und drei Varianten!

Diepholz, Deutschland - Das geplante Allwetterbad in Diepholz nimmt Formen an, nachdem die Politik und die Bürger in der letzten Zeit intensiv über das Projekt diskutiert haben. Mit Gesamtkosten von über 100 Millionen Euro über die nächsten 30 Jahre steht der Bau vor einer großen finanziellen Herausforderung. Diese Informationen wurden am 6. März 2025 in den politischen Gremien diskutiert, besonders im Rahmen der Sitzung des Finanzausschusses, die am selben Tag stattfand. Kreiszeitung berichtet von einer umfangreichen Bürgerbeteiligung, die fast zwei Monate andauerte und die Entwicklung des Projektes maßgeblich beeinflusste.

Zwei Alternativen zur Basisvariante, die im Juni 2024 vorgestellt wurde, wurden präsentiert. Variante I umfasst ein 5-Meter-Becken mit vier Bahnen im Außenbereich, ergänzt durch ein Erlebnisbecken im Innenraum, mit Gesamtkosten von 28,2 Millionen Euro. Variante II sieht dagegen ein 50-Meter-Becken mit sechs Bahnen und eine separate Sprunganlage vor, was zu Kosten von 31,3 Millionen Euro führt. Beide Varianten sollen auch die Besucherzahlen erhöhen, die auf 60.000 und 65.000 pro Jahr geschätzt werden, im Vergleich zu 50.000 für die Basisvariante.

Finanzielle Aspekte und Defizite

Für die erste Betriebsjahreskalkulation wurde ein Defizit in Höhe von ca. 1,9 Millionen Euro für die Basisvariante, 2,1 Millionen Euro für Variante I und 2,4 Millionen Euro für Variante II prognostiziert. Spannend ist, dass die Stadt Diepholz für die Basisvariante 98 Millionen Euro, für Variante I 108,9 Millionen Euro und für Variante II 116,6 Millionen Euro einplanen muss. Zudem wird die Demontage des bisherigen Hallenbades „Delfin“ geschätzt mit Kosten zwischen 500.000 und 900.000 Euro.

Zusätzliche finanzielle Belastungen sind zu erwarten. Im ersten Betriebsjahr könnte die Mehrbelastung für den Haushalt zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Euro im Vergleich zum aktuellen Zustand liegen. Die Stadtwerke Huntetal werden eine entscheidende Rolle spielen, da ihre Gewinne notwendig sind, um die Mehrbelastungen, insbesondere für Variante I, zu decken. Diese Aspekte unterstreichen die wirtschaftlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Bau kommunaler Schwimmbäder, wie auch vom Sportplatzwelt dargelegt wird.

Fördermöglichkeiten und weitere Überlegungen

Um die finanziellen Herausforderungen zu meistern, gibt es auch Fördermöglichkeiten. Das Sportstättenförderprogramm des Landes ist in Planung, hat allerdings nur eine Höchstsumme von 1,5 Millionen Euro pro Projekt zur Verfügung. Die Entscheidungsträger in der Kommune müssen sich auch mit der Frage auseinandersetzen, wer als Betreiber des neuen Schwimmbades fungieren wird. Mögliche Betreiber könnten die Kommune selbst, die Stadtwerke oder private Dritte sein.

Der Bau oder die Revitalisierung von Schwimmbädern bringt viele Herausforderungen mit sich. Laut den Erkenntnissen von Sportplatzwelt ist eine strukturierte Vorbereitung sowie eine umfassende Planung zwingend erforderlich, um das Projekt erfolgreich umzusetzen.

Details
Vorfall Regionales
Ort Diepholz, Deutschland
Quellen