Historische Generalversammlung: RGO Oberkochen stellt Weichen für Zukunft
Oberkochen, Deutschland - Am 23. April 2025 fand die historische Generalversammlung der Realgenossenschaft Oberkochen (RGO) im 159. Jahr ihres Bestehens statt. In den Räumlichkeiten des „Pflug“ versammelten sich 116 Genossen sowie zahlreiche Gäste, was die höchste Teilnehmerzahl seit Jahrzehnten darstellt. Die Versammlung war nicht nur ein Rückblick auf vergangene Erfolge, sondern auch ein Ausblick auf kommende Herausforderungen.
In der Versammlung wurde eine erstmalige Satzungsänderung seit 1909 einstimmig verabschiedet. Die wirtschaftliche Lage der RGO zeigt sich trotz klimatischer Herausforderungen positiv. Wie der Revierleiter Reinhold Vogel berichtete, waren hohe Anteile des eingeschlagenen Nadelholzes Käferholz, und auch Buche und Esche waren durch Dürreschäden und das Eschentriebsterben betroffen. Dennoch hebt der Bericht die Bedeutung des Waldes als CO2-Speicher und Energiequelle hervor und zeigt auf, dass der Wald wichtige gesellschaftliche Leistungen im Umwelt- und Klimaschutz erbringt.
Erneuerungen und Zukunftsausblick
Eine wichtige personelle Veränderung stellt der Rücktritt von Revierleiter Reinhold Vogel dar, der nach über 40 Jahren Ende September in den Ruhestand tritt. Andrea Müller wurde als erste Frau in der Geschichte der RGO zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Wahlen brachten zudem die Wiederwahl von Berthold Hug, Karl Fischer, Peter Uhl und Armin Jooß in den Verwaltungsrat, während Karl Wingert, ein langjähriger stellvertretender Vorstand, nicht erneut zur Wahl antreten wird.
In Bezug auf die wirtschaftlichen Entwicklungen kündigte Rechner Willi Grupp an, dass der Realwald in den kommenden Jahren voraussichtlich weniger Gewinn abwerfen wird. Die neue Forsteinrichtung sieht bis 2028 einen jährlichen Holzeinschlag von 4.800 Festmetern vor, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Aufgrund dieser Veränderungen wurde die Ausschüttung pro Realrecht von 1.000 Euro auf 400 Euro gesenkt, was einstimmig von den Mitgliedern unterstützt wurde.
Rückblick auf die Herausforderungen
Im Rückblick auf das Forstjahr 2018 wurden 6.100 Festmeter Holz im 900 Hektar großen Realwald eingeschlagen, was einen durchschnittlichen Erlös von 66,05 Euro pro Festmeter einbrachte und einen Gewinn von knapp 100.000 Euro ermöglichte. Diese Erträge führten zur hohen Ausschüttung, die nun jedoch eingeschränkt wird. Die Realgenossenschaft verfügt über Rücklagen in Höhe von rund 500.000 Euro, was eine gewisse finanzielle Sicherheit bietet.
Die RGO plant, ihre Forsteinrichtung nach einer Zwischeninventur in fünf Jahren zu überarbeiten und reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels durch verstärkte Pflanzung von Douglasien und Walnussbäumen. Buchenholz gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Bauwirtschaft, was die Anpassungsstrategien der Genossenschaft unterstreicht.
Die Realgenossenschaft zeigt sich trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage gut gerüstet für die Zukunft, sowohl rechtlich als auch personell. Eine umfassende Strategie zur Bewältigung des Klimawandels und der damit verbundenen Herausforderungen bleibt dabei zentral.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen im Bereich Waldbewirtschaftung und Forstpolitik siehe Bundestag.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Oberkochen, Deutschland |
Quellen |